Auf Menorca, der Nachbarinsel von Mallorca, ist am Sonntag (14.7.) die heftigste Rissaga des Jahres registriert worden. Bei dem meteorologischen Phänomen schwankte der Meeresspiegel bei Ciutadella um mehr als anderthalb Meter, wie der spanische Wetterdienst Aemet bestätigte.

Immer wieder kam es am Vormittag zu den Schwankungen, mal von bis zu 70 Zentimentern, mal von bis zu 110 Zentimetern. Gegen 8.15 Uhr wurden dann sogar 174 Zentimeter gemessen.

Das Wasser überschwemmte die an den Hafen angrenzenden Straßen und erwies sich als beliebtes Motiv für Urlauber und Residenten, die die Überschwemmung anschließend in den sozialen Netzwerken publizierten. Auf Mallorca war die Rissaga kaum zu spüren gewesen, lediglich in Port d'Alcúdia schwankte der Meeresspiegel etwas.

Bei der Rissaga handelt es sich um ein meteorologisches Phänomen, das manchmal falsch mit Mini-Tsunami übersetzt ist - schließlich werden die Wellen von keinem Erdbeben ausgelöst. Eine wesentliche Rolle spielt vielmehr der Luftdruck, dessen abrupte Schwankungen sich auf die Wasseroberfläche übertragen. Weitere Faktoren: geringe Wassertiefe, enge Buchten, schwüles Wetter bei bedecktem Himmel, der Wind, bestimmte Mondphasen. /ff