Nach der mutmaßlichen Gruppen-Vergewaltigung einer deutschen Urlauberin auf Mallorca haben offensichtlich Freunde der mutmaßlichen Täter eine Solidaritätskampagne in den sozialen Netzwerken gestartet. Mehrere deutschsprachige Foto-Posts im Netzwerk Instagram rufen dazu auf, nicht an die vermeintlichen Lügen der Presse zu glauben und fordern die Freilassung der beiden auf Mallorca in Untersuchungshaft sitzenden Männer.

Die Reaktionen auf die Posts sind sehr gemischt. Während sich einige mit der Kampagne und den mutmaßlichen Täter solidarisieren, verurteilen andere die Nachrichten und Fotos als "peinlich". Wieder andere fordern eine faire und ausgewogene Berichterstattung, bis der Tatverhalt vor Gericht geklärt sei und wieder andere veröffentlichen eindeutig frauenfeindliche Positionen.

Die Guardia Civil hatte am Flughafen von Mallorca eine Gruppe deutscher Urlauber festgenommen, die im Verdacht stehen, am 3. Juli in einem Hotel in Cala Ratjada eine 18-Jährige Deutsche vergewaltigt zu haben beziehungsweise an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Zwei der Männer wurden in Untersuchungshaft eingewiesen, andere sind freigelassen worden. Die Frau hatte die Männer bei der Guardia Civil angezeigt. Eine medizinische Untersuchung ergab Hinweise auf eine Vergewaltigung.

Die mutmaßliche Tat löste auf Mallorca und in Deutschland große Empörung aus. In Cala Ratjada und Palma de Mallorca kam es zu Demonstrationen gegen Gewalt gegen Frauen. /tg