Die Tage der Markthalle im Viertel Camp Redó in Palma de Mallorca sind gezählt. Wer noch einmal an den wenigen verbleibenden Ständen vorbei bummeln möchte muss sich beeilen: Sie werden zum letzten Mal am Freitag (26.7.) geöffnet haben.

Ein Obst- und Gemüsestand, ein Fleischstand, ein Fischstand und eine Bar sind die einzigen Betriebe, die noch immer in dem von der Stadt verwalteten Gebäude angesiedelt sind, das 1972 eröffnet hatte und einst Treffpunkt und Anlaufstelle für Besorgungen bei den Anwohnern von Camp Redó darstellte. Mittlerweile steht der Großteil der Räumlichkeiten leer, und die Gelder, die das Rathaus für neue Verkaufslizenzen fordert, können die verbliebenen Händler nicht aufbringen. Die Idee, die Markthalle aufwendig zu renovieren und einen schicken Gastro-Markt zu etablieren, verwarf das Rathaus.

Die Schließung der Markthalle ist nur eines von vielen Indizien dafür, dass das Arbeiterviertel nördlich von Palmas Zentrum immer mehr verkommt. Seit Jahren häufen sich die Kritiken der Anwohner, die sich von den Behörden im Stich gelassen fühlen. Vor allem aus dem Brennpunkt-Quartier Corea mitten in Camp Redó werden regelmäßig Beschwerden laut. /somo