Zumindest ein Dorf auf Mallorca möchte Schluss machen mit den Saufgelagen bei den Sommer-Fiestas. Im Ort Felanitx war es, wie in vielen Dörfern der Insel, in den vergangenen Jahren zur Tradition geworden, dass zu den Patronatsfeiern die Jugendlichen der Umgebung zum gemeinsamen Trinken anreisten. Randale auf den Straßen, Müll und Uringestank sorgten bei den Anwohnern zunehmend für Unmut. Mit drastischen Maßnahmen will das Rathaus in diesem Jahr den Stil der Feiern zu Sant Agustí verändern.

Die Feiern finden wie jedes Jahr am 28. August statt, aber diesmal quasi "unter Ausschluss der Öffentlichkeit". Ab 14 Uhr wird das Dorf abgeriegelt. Von außen sollen man dann nicht mehr mit dem Auto ins Dorf kommen. Zusätzliche Parkplätze sollen nicht eingerichtet werden. 54 mobile Toiletten-Wagen sollen verhindern, dass die Feiernden an die Häuser pinkeln. Gleichzeitig werden Ortspolizisten aus den Nachbardörfern angefordert, um für Ordnung zu sorgen. Wer die Straßen verunreinigt, muss mit Bußgeld rechnen.

Konzerte auf der Straße werden verboten, ebenso wie der Ausschank an Minderjährige. Der Beginn der Feiern wird von 22 Uhr auf 20 Uhr vorverlegt. Statt Einweg-Becher sollen Trinkgefäße gegen Pfand ausgegeben werden. Die Polizisten werden zudem verstärkt darauf achten, dass Frauen nicht belästigt werden. Alle Bars und Geschäfte sollen die neuen Regeln für die Feiern öffentlich aushängen, einschließlich der Bußgeld-Kataloge. Am Tag nach der Fiesta wolle man dann Resüme ziehen, um den Erfolg der drastischen Maßnahmen zu bewerten, hieß es aus dem Rathaus. /tg