Die Gemeinde Muro im Norden von Mallorca ist für ihre hohen Investitionen in die Pflege und Sicherheit ihres fünf Kilometer langen Strandabschnitts bekannt. In diesem Sommer hat sie sich etwas Besonderes einfallen lassen, um die Badegäste dazu zu motivieren, den Strand sauber zu halten.

"Llesques per llosques" heißt die Kampagne auf Katalanisch. Übersetzt man das Wortspiel ins Spanische, könnte der Titel "Rebanadas por colillas" (Schnittchen gegen Stummel) heißen. Einmal pro Monat können dabei beliebig viele Freiwillige im Rahmen eines Aktionstages Zigaretten-Stummel am Strand einsammeln und sie anschließend bei den Organisatoren abgeben. Als Dankeschön bekommen sie ein "pa amb oli", ungesalzenes, leicht geröstetes dunkles Brot (pa moreno), berieben mit Tomaten, dazu ein wenig Salz und Olivenöl und Schinken oder Käse.

Die gesammelten Stummeln werden am Ende eines jeden Aktionstages wie auch der Kampagne aufeinandergehäuft. So können sich auch andere Badegäste davon überzeugen, wie viele Zigaretten-Stummel am Strand liegenbleiben.

Bedenklich ist dabei zum einen, dass sich durch den Tabak in den Filtern schädliche Stoffe wie Aceton oder Ammoniak befinden, die ins Wasser gelangen können. Damit schädigen sie nicht nur die Natur, sondern vergiften Fische, Reptilien und Vögel. Jeder Zigarettenstummel kann acht bis zehn Liter Meer-Wasser verschmutzen und bis zu 50 Liter Süßwasser.

Bisher fanden in der Gemeinde Muro zwei der Aktionstage statt. /sw