Eines der kuriosesten Dorffeste findet am Montag (12.8.) in Sineu auf Mallorca statt. Bei den "fiestas" rund um das Fabelwesen "Much" - halb Teufel, halb Stier - werden bis zu 10.000 Besucher erwartet.

Dabei handelt es sich um eine Tradition, die erst seit 15 Jahren begangen wird. Die meisten Teilnehmer kleiden sich in Rosa. Es geht feuchtfröhlich her. Viele spanische Fiestas-Traditionen werden parodiert. Dorfbewohner balancieren auf Strohballen durch die Gassen, um sich schließlich bei lauter Musik eine Schlacht mit Stroh und Wasser zu liefern. Wer mitfeiern will, sollte sich alte - am besten rosafarbene - Klamotten anziehen und das Auto nicht gerade im Zentrum parken.

Die Einnahmen der Feiern decken zunächst die Kosten der Fiesta. Alle Überschüsse fließen in die Sozialarbeit des Dorfes. Die Mallorquiner nennen diese Art von Traditionen "neofiestas": Die Jugend des Dorfes hat sich Traditionen im neuen Stil ausgedacht. Anstatt große Bands von außerhalb unter Vertrag zu nehmen, wird alles selbst und sehr lokal gemacht. Der Spaß steht im Vordergrund. Ein weiteres typisches Beispiel für diese neu erfundenen und etwas satirischen Traditionen ist der Unterwäschelauf "Correguda de ropa interior" im Dorf Bunyola. /tg