Selbst der Strand am Ballermann kann ein heißes Pflaster sein. Seit 2011 veranstalten christliche Vereinigungen aus Deutschland und mittlerweile auch aus der Schweiz Gottesdienste für Jugendliche an der Playa de Palma, direkt gegenüber des Megaparks. Die Messen sind gut besucht. In diesem Jahr sind 120 Christen auf die Insel gereist, sie ziehen jeden Abend bis zu 500 Zuschauer an. Vier Tage finden die Gottesdienste jeweils um 21.30 und ab 23 Uhr statt. Darüber dürften einige Nachbarn ganz froh sein.

"Im letzten Jahr fing es an, dass regelmäßig die Polizei gerufen wurde", sagt Veranstalter Gernot Elsner von der christlichen Vereinigung Gospeltribe aus Karlsruhe. "Wir zeigen ihnen dann die Genehmigungen von der Stadt Palma, die wir für diese sogenannten conciertos cristianos haben", sagt Gernot Elsner. Erlaubt wurden die Konzerte vom Umweltdezernat. Bis 24 Uhr dürfen sie an den bestimmten Tagen Gottesdienste in genau dieser Zone vor dem Megapark abhalten. "Wer jedes Mal die Polizei ruft, dass wissen wir natürlich nicht genau", sagt Gernot Elsner. Aber ein Zivilpolizist habe ihm gesagt, dass die Beamten mal mit dem Megapark reden wollten, damit das aufhöre.

"Wir haben die Polizei nicht gerufen", sagt Gerry Arnsteiner, der Generaldirektor des Megaparks. Er könne sich aber durchaus vorstellen, das dies die Anrainer tun würden, denn die Gottesdienste seien viel zu laut. "Niemand hat damit Probleme, dass hier Gottesdienste veranstaltet werden. Aber das hier Konzerte auf einer öffentlichen Fläche stattfinden, die mehr als 90 Dezibel erreichen, dafür gibt es keine Genehmigungen", sagt er. Er sei höchstpersönlich zu den Christen gegangen und habe mit ihnen geredet und ihnen gesagt, dass der Lärm seine gut 20 Angestellten vor der Tür in ihrer Arbeit beeinflussen würde und sich hier jeder an die Regeln halten müsse.

Gernot Elsner bestätigt, dass es Gespräche mit Gerry Arnsteiner gab. "Er bat uns, außerhalb seines Einzugsbereiches umzuziehen. Aber 200 Meter weiter gilt unsere Genehmigung nicht mehr", sagt Gernot Elsner. "Wir haben versucht, unsere Boxen ein wenig wegzudrehen." Geholfen hat es nicht. Stattdessen wurde es sogar noch lauter.

"Dreimal sind Störer mit großen Boxen aufgetaucht und haben während des Gottesdienstes laut Technomusik gespielt, wir haben 101 Dezibel gemessen", sagt Gernot Elsner. Sie hätten gesagt, dass es ihnen leid täte und das sie vom Megapark geschickt worden seien. Die Polizei sei zu diesen Gelegenheiten nicht aufgetaucht.

"Wir waren das nicht, warum sollten wir so etwas tun", nimmt Gerry Arnsteiner Stellung. Ihm ginge es ja darum, Lärm zu vermeiden. Die Gottesdienste sind für dieses Jahr zu Ende. Wirklich Ruhe an der Playa wird wohl sowieso erst nach Saisonende eintreten.