Nach dem großen Zuspruch des Publikums beim Stierkampf am vergangenen Freitag (9.8.) auf Mallorca prüft der Veranstalter eine zweite "corrida de toros" in diesem Sommer. Man sei sehr zufrieden mit der Besucherzahl, das Coliseo Balear sei trotz der breiten öffentlichen Kritik fast vollständig gefüllt gewesen, erklärte ein Sprecher gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Offenbar waren gerade wegen der Debatte um ein Verbot zahlreiche Spanien-Patrioten zum Event gepilgert. Rund 400 Demonstraten protestierten vor den Toren des Coliseo Balear gegen die blutige Tradition.

Der Stierkampf war der erste seit zwei Jahren in Palma de Mallorca. Er konnte wieder stattfinden, nachdem das spanische Verfassungsgericht Ende vergangenen Jahres Teile des balearischen Tierschutzgesetzes einkassiert hatte. Die balearische Linksregierung war damit mit ihrem Vorhaben gescheitert, nur noch "Stierkämpfe light" zuzulassen, dass heißt Kämpfe, bei denen der Stier nicht getötet werden darf.

Im Streit um das Abspielen des Liedes "Cara al Sol", das als Hymne Franco-Bewegung gilt, lehnte die Veranstalterfirma unterdessen jegliche Verantwortung ab. Das Stück sei nicht über die Lautsprecheranlage der Stierkampfarena abgespielt worden. Offenbar hätten Zuschauer Boxen in Stellung gebracht. Solche Zwischenfälle seien genauso wenig zu verhindern wie der Flitzer, der die Arena aus Protest gegen die Tradition gestürmt hatte. /ff