Die Stadt Palma de Mallorca hat bei ihrer Inspektion vergangene Woche in der Stierkampfarena keine Gründe gefunden, den Stierkampf abzusagen. Das gab die Verwaltung am Donnerstag (8.8.) in einer Pressemittleilung bekannt.

Zwar habe man leichte bauliche Mängel gefunden, diese würden aber die Durchführung des Spektakels nicht behindern. Ortspolizei und Nationalpolizei würden vor Ort auf die Einhaltung anderer Regeln achten, wie etwa das Einlassverbot für Minderjährige und das Alkoholverbot.

Hintergrund: Darum müssen auf Mallorca wieder Stiere sterben

Die Inspektion galt für Tierschützer als letzte Hoffnung, den ersten Stierkampf nach zwei Jahren Zwangspause zu unterbinden. Ende Dezember vergangenen Jahres hatte das spanische Verfassungsgericht das 2017 erlassene balearische Stierkampfgesetz in Teilen für ungültig erklärt. Die Begründung: bei den corridas handele es sich um ein nationales Kulturgut. Erst am Montag hatte es eine Demo gegen das Event vor dem Rathaus gegeben.

Der Stierkampf ist in Spanien seit Jahren umstritten. Einer Umfrage des Onlinemagazins „El Español" von Januar zufolge sind rund 56 Prozent gegen Stierkämpfe, rund 24 entschieden dafür. Bislang waren allerdings alle Versuche der Autonomieregionen gescheitert, die Kämpfe zu verbieten. Allein die Kanaren haben ein Tierschutzgesetz aus dem Jahr 1991, das ein Stierkampfverbot impliziert. Allerdings gibt es dort auch keine Tradition - die letzte corrida fand dort 1984 statt./pss