Die Debatte um die Vor- und Nachteile von Kreuzfahrtschiffen vor Mallorca geht in die nächste Runde. Nun hat sich der Präsident des spanischen Verbandes der Kreuzfahrt-Unternehmen, Alfredo Serrano, zu dem Thema geäußert. Demzufolge machen die Kreuzfahrer nur einen kleinen Teil der Touristen aus und sind die besseren Urlauber.

Wie Serrano der spanischen Nachrichtenagentur "Efe" erzählte, sind lediglich zwischen sechs und acht Prozent der Urlauber auf der Insel Kreuzfahrttouristen. Diese würden zudem mit dem Klischee Strand und Sonne brechen und für Belebung in der Nebensaison - hauptsächlich im Mai und Oktober - sorgen. "Kreuzfahrttouristen sind mehr an Kultur und der Landschaft interessiert als andere Touristen."

Laut Serrano hat die Balearen-Regierung diese Daten anerkannt. Beide Parteien wollen sich künftig zusammensetzen und über die Probleme reden. In den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu Demonstrationen von Gegnern und Befürwortern von Kreuzfahrtschiffen.

Zudem würden sich die Kreuzfahrttouristen im Gegensatz zu den Saufurlaubern benehmen. "In diesem Punkt hat es noch nie Probleme gegeben."

"Unsere Aktivität bereichert die lokale Wirtschaft und ist nachhaltig. Das beweisen viele Studien", sagt Serrano. Palma de Mallorca fungiert als Base des Kreuzfahrttourismus. Laut dem Präsidenten suchen sich viele Kreuzfahrer vor oder nach der Reise ein Hotel auf der Insel, was wiederrum Geld in die Kassen spült.

Eine Studie, an der auch die Balearen-Uni beteiligt war, hat ausgerechnet, dass die Kreuzfahrer jährlich 128 Millionen Euro der balearischen Wirtschaft bringen.

Auch die Klage vieler Residenten, dass die Kreuzfahrttouristen das Zentrum überfüllen, kann Serrano nicht nachvollziehen. Es gebe keinen Nachweis, dass das nur Kreuzfahrer sind. "Der Anteil ist gering." Schließlich würden auch 20 Prozent der Kreuzfahrer das Schiff erst gar nicht verlassen. /rp

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