Die Zahl der gemeldeten Lebensmittelvergiftungen unter Gästen eines japanischen Sushi-Restaurants in Palma de Mallorca ist am Freitag (30.8.) auf 78 angestiegen, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten. Bislang wurden bei 13 der Betroffenen auch eine Salmonellen-Vergiftung festgestellt, weitere Proben stehen noch aus. Unter den Betroffenen befindet sich der inselweit bekannte Fußballer Víctor de Baunbag. Ausländische Urlauber seien bislang nicht betroffen.

Die ersten Fälle waren am Montag (26.8.) bekannt geworden. Allen Betroffenen ist gemein, dass sie übers Wochenende in einem Restaurant im Carrer Blanquerna gespeist hatten. Die Patienten wurden nach kurzer Behandlung aus den Krankenhäusern entlassen. Die Behörden schließen nicht aus, dass die Gesundheitszentren in den kommenden Tagen noch weitere Fälle melden, die mit dem Genuss von Speisen desselben Restaurants in Zusammenhang stehen können.

Am Mittwoch wurden erste Ergebnisse der Ermittlungen über die mögliche Ursachen der Lebensmittelvergifungen bekannt. Die Inspektion des zur Zeit geschlossenen Restaurants ergaben mehrere Defizite. Mehrere Lebensmittel wurden bei bei nicht ausreichend kalten Temperaturen aufbewahrt. Außerdem verfügt das Restaurant über kein Warmwasser, sodass beim Abwasch möglicherweise Fettreste nicht ausreichend abgespült wurden. Die Inspektoren bemängelten zudem, dass in den Kühlschränken Lebensmittel nebeneinander standen, die getrennt gelagert werden müssen.

In ihrem Bericht empfehlen die Inspektoren, das Restaurant erst dann wieder öffnen zu lassen, wenn die Mängel nachweislich beseitigt sind. Die Betreiber sollen zudem ein schriftlich ausgearbeitetes Projekt vorlegen, wie solche Fälle künftig zu vermeiden sind. Außerdem werde das Restaurant als "riskant" eingestuft, was in den kommenden Monaten zu wiederholten Inspektionen führen wird. Ein weiteres Lokal, das offenbar derselben Familie gehört, wurde ebenfalls inspiziert, blieb aber geöffnet. /tg/ff