Drei Wochen nach der vorübergehenden Schließung eines Sushi-Restaurants in Palma de Mallorca wegen Lebensmittelvergiftungen der Gäste hat sich die balearische Gesundheitsministerin Patricia Gómez den Fragen der Parlamentsabgeordneten gestellt und ein Resümee zu dem Fall gezogen. Insgesamt seien 102 Personen ärztlich behandelt worden. 42 von ihnen litten unter Salmonellen-Vergiftung. Unter den Patienten waren zwölf Festland-Spanier verschiedener Regionen. Beim Rest der Erkrankten handelte es sich um Mallorca-Residenten.

Das Restaurant sei im Dezember 2015 eröffnet worden und danach das erste Mal im Juni 2019 von Inspektoren der Gesundheitsbehörde untersucht worden. Der Frist von dreieinhalb Jahren zwischen den Inspektionen ist nicht ungewöhnlich. Schließlich arbeiten auf den Inseln 68 Inspekteure, um 20.000 Restaurants und Lebensmittel verarbeitende Betriebe zu prüfen. Jährlich würden rund 5.000 Lokale besucht. Im Durchschnitt ergibt das einen Besuch alle vier Jahre, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" herausfand.

Bei der letzten Inspektion im nun betroffenen Sushi-Restaurant im Carrer Blanquerna waren im Juni 2019 strukturelle Defizite des Lokals beanstandet worden. Dem Unternehmen wurde eine Frist eingeräumt, diese zu beseitigen. Diese sei eingehalten worden. Probleme im Umgang mit Lebensmitteln hätten die Inspekteure keine bemängelt.

Als das Restaurant am Sonntag (25.8.) vorübergehend geschlossen wurde, waren bereits zehn Fälle von Lebensmittelvergiftung festgestellt worden - sieben im Krankenaus Son Llàtzer und drei in der Klinik Son Espases. Die Ministerin erklärte das Protokoll, das mit der Warnung durch die Ärzte begann und schließlich mit der Schließung des Lokals endete. Das Restaurant sei nach wie vor geschlossen.

Im vergangenen Jahr seien 93 Lokale wegen schwerer Mängel geschlossen worden, so Gómez. Restaurants mussten rund eine halbe Million Euro Strafe wegen Verstößen gegen die Lebensmittel-Hygiene zahlen. /tg