Auf Mallorca hat die erste große Demonstration zum Klimaschutz stattgefunden. Rund 5.000 Personen fanden sich am Mittag auf der Plaza del Tubo in Palma de Mallorca ein, um mit Transparenten durch die Innenstadt in Richtung Rathausplatz zu ziehen. Die Menschen forderten in Sprechchören einen verstärkten Einsatz für den Klimaschutz, begleitet wurden sie von den rhythmischen Klängen einer Batucada-Gruppe. "Nur, wenn wir genügend Lärm machen, bewegt sich die Politik", hieß es zum Beispiel. Zu lesen war auf den Transparenten zudem "Unsere Zukunft liegt in euren Händen", "Lasst uns das System wandeln, nicht das Klima" oder "Politiker gibt es viele, Planeten nur einen".

Ausländische Teilnehmer

Neben zahlreichen Mallorquinern schlossen sich auch Ausländer dem Protestzug an, so etwa zwei Freundinnen aus London mit ihren Kindern: "Wir laufen mit, um unseren Kindern zu zeigen, dass man etwas verändern kann", so die Britinnen. Eine deutsche Erasmus-Studentin berichtet, dass sie bereits vergangene Woche bei der Demonstration in Palma dabei war, "aber da war es nicht so toll, da standen wir auch nur auf der Plaça de Cort herum. Ich bin ganz erstaunt, dass es heute so viele sind und wir alle zusammen halten, das ist toll".

"Wahnsinn, dass es so gut funktioniert und die Polizei, zumindest bis jetzt, auch alles im Griff hat", meint eine andere Deutsche, die in Asturien studiert, aber gerade eine Freundin auf Mallorca besucht. Auch eine Gruppe junger Urlauber schloss sich spontan dem Protestzug an. "Wir haben es zufällig mitbekommen und dachten, wir laufen jetzt einfach mal mit, das ist ne gute Sache."

Die Bewegung wird immer größer

Aufgerufen hatten zu der Kundgebung die globale Bewegung "Fridays for Future", auf Mallorca luden mehr als ein Dutzend Vereinigungen und Institutionen zur Demo. Die Lehrergewerkschaften STEI und UOB hatten die Lehrkräfte dazu aufgerufen, zwischen 11 und 14 Uhr nicht zu unterrichten, um den Schülern die Teilnahme zu ermöglichen. Nach Angaben der Landesregierung schlossen sich knapp 30 Prozent der Schüler auf Mallorca letztendlich dem Ausstand an.

Vertreter der regierenden Linksparteien brachten eine Initiative ins Balearen-Parlament ein, die zum Ziel hat, sich offiziell der „Fridays for future"-Bewegung anzuschließen und auf den Balearen den „Klima-Notstand" auszurufen.

Der Bürgermeister von Palma, José Hila, wandte sich in einem offenen Schreiben an die Bewohner der Stadt. Bürger und Unternehmen rief er dazu auf, sich am Kampf gegen den Klimawandel zu beteiligen. "Der Klimawandel und die Folgen sind eine Wirklichkeit, die jeden Tag deutlicher wird", heißt es in dem Schreiben, und weiter: "Unsere Stadt, direkt an der Küste gelegen, wird zweifelsohne die schrecklichen Konsequenzen zu spüren bekommen, wenn der Meeresspiegel steigt." /ff