Knapp eine Million Euro Schadenersatz hat ein Gericht in Palma de Mallorca drei Opfern der Explosion eines Stromgenerators im Stadion von Son Moix in Palma zugesprochen. Gleichzeitig haben die beiden Chefs der Firma, für die zwei der Verletzten arbeiteten, jeweils eine Haftstrafe von einem Jahr bekommen. In einem Fall wurde die Strafe in zwei Jahre Geldstrafe umgewandelt, im anderen Fall wurde die Strafe für drei Jahre ausgesetzt, allerdings darf der Betroffene für ein Jahr lang nicht seine Elektroinstallationsfirma leiten. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die beiden Unternehmer ihre Angestellten in eine riskante Situation brachten, ohne ihnen die geeigneten Sicherheitsvorkehrungen mitzugeben.

Das Unglück hatte sich im Oktober 2013 ereignet, als die beiden 31 und 27 Jahre alten Angestellten der Installationsfirma im Stadion von Son Moix einen Ersatzgenerator anbringen sollten. Damit sollte die Stromversorgung für das WM-Qualifikationsspiel zwischen Spanien und Weißrussland im Fall eines Stromausfalls sichergestellt werden. Beim Anbringen des Generators kam es zu einem Kurzschluss und in dessen Folge zu einer heftigen Explosion, die beide Arbeiter erfasste. Beide erlitten schwerste Verbrennungen.

Ein Mitarbeiter einer TV-Firma, der in der Nähe stand, eilte sofort zur Hilfe, als es zu einer zweiten Explosion kam, die den Ersthelfer auf den Boden schleuderte, wobei er sich leicht verletzte. Der 31-Jährige musste ins Krankenhaus Vall d'Hebron nach Barcelona geflogen werden, wo er zahlreiche Operationen über sich ergehen lassen musste. Insgesamt 152 Tage lag er in der Klinik. Mehr als zweieinhalb Jahre brauchte er, bis er sich von den Verletzungen einigermaßen erholt hatte. Die Langzeitfolgen allerdings sind schwer. So hat er lediglich eine Lungenkapazität von 50 Prozent, Einschränkungen in der Bewegung und deutliche Narben am ganzen Körper. Die Versicherung muss dem Mann 750.000 Euro überweisen.

180.000 Euro bekommt der 27-jährige Installateur, der Verbrennungen zweiten Grades erlitt. Auch er wurde nach Barcelona geflogen, wo er mehrere Operationen und 57 Tage später wieder entlassen wurde. Auch er hat zahlreiche Einschränkungen im Alltag, unter anderem wurde die Netzhaut des Auges beschädigt. So muss er unter anderem direkte Sonneneinstrahlung vermeiden. 4.000 Euro bekommt der Mitarbeiter der TV-Firma, der zur Hilfe eilte. /jk