In keiner anderen spanischen Region wächst die soziale Ungleichheit so schnell wie auf den Balearen-Inseln Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera. Das ist das Ergebnis einer Studie der von der spanischen Caritas gegründeten FOESSA-Stiftung, die am Mittwoch (9.10.) ihre jüngsten Statistiken vorgestellt hat.

Die Verlierer der Wirtschaftskrise hätten sehr wenig von dem bisherigen Aufschwung profitiert, erklärte Raúl Flores von FOESSA. Zwar seien aktuell rund 34.000 Menschen weniger von gesellschaftlicher Ausgrenzung bedroht als noch während der Wirtschaftskrise nach 2008. Aber nach wie vor falle jeder fünfte Balearen-Bewohner (21,5 Prozent der Bevölkerung, 243.000 Menschen) in diese Risikogruppe. Nur auf den Kanaren und in der Extremadura sei der Bevölkerungsanteil noch höher als auf Mallorca und den Nachbarinseln.

In den vergangenen Jahren sei die soziale Kluft auf den Balearen extrem gestiegen. Während das Durchschnittseinkommen um 11 Prozent gestiegen sei, liege diese Steigerung bei den Geringverdienern lediglich bei 0,6 Prozent. Flores führte diesen Wert auf die Entstehung von schlecht bezahlter Arbeitsplätze zurück. /tg