Über eine Räubergeschichte, die brutal angefangen hatte und herzergreifend endete, musste diese Woche ein Gericht in Palma de Mallorca entscheiden. Ein Mann ohne Vorstrafenregister hatte im Mai 2018 auf offener Straße und am helllichten Tag eine 80-jährige Frau auf der Straße in der Balearen-Hauptstadt überfallen. Nach eigenem Geständnis entriss er der Seniorin auf brutale Weise die Handtasche und machte sich mit dessen Inhalt - 128 Euro und ein Handy - aus dem Staub. Die ausgeraubte Dame stürzte zu Boden und brach sich das Hüftgelenk.

Als sich der Dieb bereits in Sicherheit wägte, überfiel ihn hinterrücks sein schlechtes Gewissen. Schließlich rief er höchstpersönlich die Polizei, ließ sich festnehmen, gab die Beute zurück und entschädigte die Seniorin mit 5.700 Euro Schmerzensgeld.

Die Anwälte einigten sich auf eine zweijährige Bewährungsstrafe für den Dieb mit dem schlechten Gewissen, der vor Gericht sagte: "Es tut mir alles sehr leid, was ich für einen Schaden angerichtet habe." Ursprünglich hatte die Seniorin eine Zivilklage eingereicht und drei Jahre Gefängnis gefordert. Vor Gericht stimmte sie der Bewährungsstrafe zu: "Ich bin Christin und habe ihm verziehen", sagte sie. /tg