Mit einem großen Sicherheitsaufwand sind die sterblichen Überreste des Diktators Francisco Franco (1892-1975) am Donnerstag (24.10.) aus seinem Grab im Tal der Gefallenen (Valle de los Caídos) geholt worden - es war an dem Tag das Top-Thema in den spanischen Medien.

Zunächst wurde der Sarg in Begleitung der Familienangehörigen Francos zu einem Auto gebracht, 22 Verwandte waren angekündigt. Dann wurden die Gebeine in einen Militärhubschrauber verladen und zum Friedhof El Pardo-Mingorrubio nach Madrid geflogen, wo auch seine Frau Carmen Polo liegt.

Das Mausoleum im Tal der Gefallenen war von Einheiten der Polizei strengstens abgeriegelt worden, nur wenige Vertreter der Presse hatten Zugang. Es wurden Proteste von Franco-Anhängern erwartet. Das Tal der Gefallenen war für sie zu einem Pilgerort geworden, an dem sie sich mit der spanischen Flagge und Hitlergruß fotografieren ließen.

Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte im Juni 2018 angekündigt, die Gebeine an einen anderen Ort bringen lassen zu wollen. Nach monatelangen Debatten hatte das Oberste Gericht in Madrid dem zugestimmt. Die Kosten für die Aktion werden auf 63.000 Euro geschätzt.

Als General hatte France 1936 gegen die spanische Republik geputscht. Den darauf folgenden Bürgerkrieg gewann er 1939. Er wurde Alleinherrscher und regierte bis November 1975. Nach seinem Tod leitete König Juan Carlos den Übergang zur Demokratie ein, die ersten freien Wahlen fanden 1977 statt.

Dreimal war er auf Mallorca

Mallorca

Franco hatte eine lose Beziehung zu Mallorca. Im März 1933 wurde er zum Generalkommandant der Balearen ernannt, nachdem er seinen Unmut darüber deutlich gemacht hatte, in vorherigen Beförderungsrunden übergangen worden zu sein. Er verbrachte einige Monate auf der Insel, wo er ein enges Verhältnis zu rechten Politikern unterhielt, ansonsten aber vorwiegend in militärischen Kreisen verkehrte.

In Zeiten der Diktatur kam er noch zweimal auf die Insel. Im Jahr 1947 wohnte er der Einweihung des Denkmals für das Kriegsschiff Baleares im Parc de sa Feixina in Palma bei. Der Kreuzer hatte im Bürgerkrieg Flüchtlinge auf der Straße von Malaga abgeschossen und war später im Gefecht versenkt worden. Heutzutage gibt es Debatten darüber, das Denkmal abzureißen, was jedoch von der Denkmalschutzbehörde verboten wird.

Sein letzter Besuch auf der Insel datiert ins Jahr 1960. Damals kam der Diktator, um der Einweihung des Kohlekraftwerkes Es Murterar bei Alcúdia beizuwohnen. Er besuchte zudem das Hotel Formentor, bevor er die Insel in Richtung Menorca verließ. Seine Frau Carmen blieb noch einige Tage in Palma.

Es ist nicht überliefert, wie die Juweliere mit dieser Information umgingen. Die First Lady hatte nämlich die Angewohnheit, alle Schmuckgeschäfte der Stadt abzuklappern und teure Juwelen mitzunehmen - selbstredend ohne zu bezahlen. /lk/pss