Rund 6 Millionen Euro Schaden sind durch den großen Waldbrand von 2013 auf Mallorca entstanden. Das ist das Fazit der vor Gericht angehörten Sachverständigen, die am Dienstag (12.11.) im Prozess gegen den mutmaßlichen Schuldigen an dem Feuer bei Andratx aussagten.

"Das Dorf Estellencs wurde komplett evakuiert. Alle etwa 750 Personen, die sich in dieser Nacht dort aufhielten, mussten Estellencs verlassen", führte Luis Berbiela als zuständiger Mitarbeiter im Umweltministerium aus. Aus seinem Gutachten geht ebenfalls hervor, dass das Feuer in den Tagen zwischen dem 26. und 30. Juli 2013 insgesamt 2.347 Hektar zerstörte.

Schaden von 6 Millionen Euro

Oriol Domènech von der balearischen Forstbehörde Ibanat bewertete die Kosten des Waldbrands folgendermaßen: "Nach unseren Berechnungen belaufen sich die Schäden auf 3.378.795 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Löscharbeiten aus der Luft, 538.378 Euro und die Löscharbeiten auf dem Boden, 392.014 Euro." Die Schäden am Straßen- und Wegenetz im betroffenen Gebiet schätzte der mallorquinische Inselrat auf 1,6 Millionen Euro.

Im Laufe der Vernehmungen sagten auch mehrere geschädigte Grundbesitzer aus. Alle bestanden auf Entschädigung des ihnen entstandenden Sachschadens. Nicht alle forderten jedoch die Verurteilung des Angeklagten.

Wie berichtet hatte der Angeklagte vor Gericht gestanden, das Feuer ausgelöst zu haben, indem er vermeintlich ausgeglühte Asche auf einem trockenen Gestrüpphaufen entsorgt hatte. Sein Verteidiger fordert Freispruch, da es sich lediglich um eine Unachtsamkeit seines unter einer geistigen Behinderung leidenden Mandanten gehandelt habe. Die Staatsanwaltschaft fordert sieben Jahre Gefängnis wegen grober Fahrlässigkeit. /tg