Die Zimmermädchen in Spanien fordern, eine Höchstzahl von Zimmern festzulegen, die sie täglich reinigen müssen. "Es gibt inzwischen zahlreiche Studien zu Arbeitsrisiken, wir müssen aber weiterhin täglich genauso viele Hotelzimmer putzen", klagte eine Frau am Samstag (16.11.) beim zweiten spanienweiten Kongress der "Kelly Union" auf Mallorca. Zahlreiche Kellys, wie sich die Berufsvertreterinnen selbst nennen, unterstützen die Forderung nach einem Limit.

"Wir haben da ein Problem, es gibt keine gesetzliche Vorschrift, die sagt, wie viele Zimmer gereinigt werden müssen", erklärte die Arbeitsinspektorin Paula Liñán auf der Tagung. Studien zur körperlichen Belastung der Angestellten müssten in ihren Schlussfolgerungen eine Aussage zu einem konkreten Zimmer-Limit enthalten. Berechnet werden sollte diese Zahl in Abhängigkeit von der Art und Größe der Zimmer sowie dem Alter und dem Gesundheitszustand der Zimmermädchen. "Die Vorschriften sind klar - die Arbeit muss der Arbeitskraft des Angestellten angepasst werden." Die Anwältin Aina Díaz sprach sich dafür aus, ein Zimmer-Limit in den Tarifverhandlungen festzulegen.

Zur Sprache kam auf dem Kongress zudem das Problem sexueller Belästigung am Arbeitsplatz - Zimmermädchen berichteten von ihren konkreten Erfahrungen. Die Belästigung sei Alltag, so eine Frau. Es habe den Anschein, als müssten Zimmermädchen einen Klaps auf den Po, anzügliche Bemerkungen oder sexuelle Angebote einfach so hinnehmen, "man macht uns Glauben, dass das keine Anzeige lohnt". Ein Vorschlag zur Verbesserung der Situation lautete, Alarmknöpfe zu installieren, mit denen Zimmermädchen in einer Gefahrensituation Hilfe anfordern könnten. /ff

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