Im Fall einer 70-Jährigen auf Mallorca, die nach ersten Informationen von einem Mann in Brand gesteckt worden sein soll, gibt es eine überraschende Wende. Die Ermittlungen deuten nach Informationen der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" darauf hin, dass die Frau das Feuer aus Versehen selbst ausgelöst haben könnte, in dem sie Whiskey auf ihrer Jacke verschüttete und anschließend versuchte, sich eine Zigarette anzuzünden. Weiteren Aufschluss sollen nun Laboranalysen geben.

Als Beamte der Ortspolizei am Dienstag (26.11.) an dem mutmaßlichen Tatort, einem Spielplatz in der Nähe des Stadions Son Moix, eintrafen, hatte die Obdachlose erklärt, dass ein "Verrückter" sie mit einer Flüssigkeit übergossen und diese in Brand gesteckt habe. Die Polizei nahm daraufhin einen Mann fest, der sich in der Nähe aufhielt.

Die Frau erlitt Verbrennungen an rund 20 Prozent der Hautoberfläche und wurde ins Landeskrankenhaus Son Espases gebracht. Von dort sollte sie im Laufe des Tages in die Spezialklinik Vall d'Hebron nach Barcelona geflogen werden. Zunächst hatte es geheißen, rund 40 Prozent der Haut der Frau seien verbrannt.

Der Vorfall ereignete sich am Dienstagmorgen (26.11.) gegen 10.20 Uhr auf dem Spielplatz des Viertels Son Peretó in der Nähe des Stadions von Son Moix in Palma.

Ihr Leben hat die Frau womöglich einer Straßenkehrerin der Stadtwerke Emaya zu verdanken. Diese war gerade damit beschäftigt, den Park zu säubern, als sie das Opfer bemerkte, das bereits von Flammen umgeben war. Die Zeugin riss der Frau die brennenden Kleider vom Leib. "Ihre Brust war bereits komplett verbrannt", sagte die Ersthelferin. "Aber sie bewegte sich nicht und beklagte sich auch nicht."

Der Fall löste auf Mallorca großes Entsetzen aus - erst am Vorabend waren rund 3.000 Menschen in Palma de Mallorca auf die Straße gegangen, um ein Ende der Gewalt gegen Frauen zu fordern. /tg/jk