Bei der am Montag (2.12.) beginnenden Weltklimakonferenz in Madrid sind auch die Balearen-Inseln Mallorca, Menorca und Ibiza vertreten. Dafür sorgen nicht nur eine Delegation der Balearen-Regierung, sondern auch Wissenschaftler der Balearen-Universität UIB, die auf den Foren in Madrid mitdiskutieren werden.

Die Konferenz COP25 sollte ursprünglich in Brasilien stattfinden. Doch die neue rechtskonservative Regierung unter Jair Bolsonaro sagte die Ausrichtung kurzerhand ab, vermeintlich aus finanziellen Engpässen. Chile sprang zunächst in die Bresche, musste jedoch ebenfalls einen Rückzieher machen, weil die seit Wochen anhaltenden Proteste gegen die Regierung die Riesenveranstaltung mit über 25.000 Besuchern und zahlreichen Staats- und Regierungschefs unmöglich machten.

Als Insel ist man auf Mallorca über den Klimawandel und das damit verbundene Ansteigen des Meeresspiegels in besonderer Weise besorgt. Die Forscher der Balearen-Universität beschäftigen sich seit Jahren mit dem Phänomen und entsenden Professor Pau De Vilchez als Vertreter zum globalen Forum, auf dem zwei Wochen lang diskutiert wird. Insbesondere in der zweiten Woche sollen auch Entscheidungen der wichtigsten Staats- und Regierungschefs getroffen werden: "In der zweiten Woche werden die wichtigsten Verhandlungen zwischen den Staaten stattfinden. Wir sind dabei nur Beobachter ohne Stimmrecht. Die Staaten haben Mitsprache- und Stimmrecht", erklärt De Vilchez.

De Vilchez hofft darauf, dass die COP25 den Durchbruch bei wichtigen Entscheidungen bringt: "Eines der Ziele dieses Gipfels ist, dass die Staaten ihre Verpflichtungen überprüfen. Das wäre eines der guten Resultate, die der Gipfel bringen könnte. Es wäre ein politisch und wissenschaftlich wichtiges Ziel, das nicht auf der offiziellen Agenda des Gipfeltreffens steht."

Auch die Balearen-Regierung entsendet mindestens drei Minister aus Palma de Mallorca nach Madrid, um an den verschiedenen Foren der Weltklimakonferenz teilzunehmen. Dabei ist zum einen Juan Pedro Yllanes, Minister für die Energiewende. Umweltminister Miquel Mir wird in Madrid das neue Abfallwirtschaftsgesetz der Balearen präsentieren, das in Spanien als Vorbild gilt. Und auch Tourismusminister Iago Negueruela wird die progressiven Pläne der Linksregierung auf dem Gipfeltreffen erläutern können. /tg