Das geplante Gesetz gegen Exzesse im Massentourismus auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln, das der balearische Tourismusminister Iago Negueruela im Sommer im MZ-Interview angekündigt hatte, nimmt Formen an. Seit Wochen wird an dem Entwurf im balearischen Tourismusministerium gebastelt, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" am Dienstag (3.12.) berichtet - und dabei gehe es weniger um symbolische Politik wie etwa die Präsenz ausländischer Polizisten, als um möglichst effektive Maßnahmen, die Sauftourismus und Exzesse aller Art eindämmen helfen.

Fest steht inzwischen, dass auf den Balearen schwerpunktmäßig an drei Standorten eingegriffen werden soll - auf Mallorca in Punta Ballena (Magaluf) und in der Schinkenstraße (Playa de Palma) sowie auf Ibiza in Sant Antoni de Portmany.

Nach Informationen des "Diario de Mallorca" soll es vor allem den Anbietern an den Kragen gehen, die sich nicht an die Auflagen halten. Die Rede ist von Geldstrafen im fünfstelligen Euro-Bereich sowie der Schließung von bis zu drei Monaten im Fall von Lokalen, die sich beispielsweise nicht an die Auflagen zum Alkoholverkauf und -ausschank halten.

Abgestraft werden sollen zudem Hoteliers, die nicht gegen die Praxis des Balconig vorgehen - Urlauber, die vom Balkon in den Pool springen, müssten sofort des Hotels verwiesen werden.

Das Regelwerk soll nach Möglichkeit als Eilgesetz verabschiedet werden, damit es rechtzeitig zur Hauptsaison 2020 in Kraft tritt. Dabei soll sichergestellt werden, dass weder die spanische Zentralregierung Bedenken geltend macht, noch gegen EU-Vorschriften etwa zur Dienstleistungsfreiheit verstoßen wird. /ff