Ein Gericht in Palma de Mallorca hat einen 54-jährigen Deutschen zu 15 Monaten Haft verurteilt, weil er eine Kontaktsperre missachtete und seine frühere Lebensgefährtin zum wiederholten Male tätlich angegriffen hatte. Das Urteil erging am Mittwoch (4.12.). Der Mallorca-Resident bleibt in Haft.

Der Mann war bereits im Juli 2018 verurteilt worden, weil er seine frühere Lebensgefährtin verletzt und bedroht hatte. Sein Opfer galt seither als "extrem gefährdet", der höchsten Gefahrenstufe in dem spanischen System zur Vorbeugung von häuslicher Gewalt.

Ein Jahr später, am 30. Juli 2019, missachtete der Mann die ihm damals auferlegte Kontaktsperre und griff seine Frau in einem Lokal am sogenannten Bulevar in Peguera erneut an. Die Frau musste danach mit Hämatomen und Prellungen an Arm, Kopf und Rücken ärztlich behandelt werden.

Der Deutsche stieß zudem erneut wilde Drohungen aus: "Das nächste Mal, wenn ich dich auf der Straße sehe, bringe ich dich um. Ich werde dir das Leben zur Hölle machen, ich will meine Sachen, meine Papiere und meinen Hund, es ist mir egal, wenn du die Polizei rufst."

Der 54-Jährige gab die Anschuldigungen widerwillig zu und fragte danach die Richterin, ob er die noch von seiner ehemaligen Lebensgefährtin verwahrten Sache nun zurückbekäme oder nicht. Die Richterin sicherte ihm das zu.

Das Strafmaß setzt sich aus sechs Monaten wegen Missachtung der Kontaktsperre und neun Monaten wegen Körperverletzung zusammen. Zudem muss der Verurteilte wegen der Drohungen 80 Tage gemeinnützige Arbeit leisten und der Frau 280 Euro Entschädigung zahlen. Er darf sich ihr in den kommenden sechs Jahren nicht mehr nähern oder mit ihr Kontakt aufnehmen und auch das Zentrum von Peguera nicht mehr betreten. /ck