Die Anzahl der Asylanträge auf Mallorca ist in den vergangenen Jahren rasant angestiegen. Das berichtet die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" mit Berufung auf das Rote Kreuz. Waren es im Jahr noch 430 Aylssuchende, die sich auf Mallorca meldeten, stieg die Zahl ein Jahr später auf 1.080. In den ersten neun Monaten diesen Jahres gab es schon 1.117 Anträge auf politisches Asyl zu bearbeiten.

Der große Andrang hat zur Folge, dass die bestehenden Unterkünfte nicht mehr ausreichen. Deshalb wird beisweilen auf Hostels und Pensionen ausgewichen. Derzeit sei die Lage ruhig, sagte die Leiterin des Roten Kreuzes auf den Balearen gegenüber dem "Diario de Mallorca". Im Sommer habe es einige kritische Momente gegeben, da zu dem Zeitpunkt besonders viele Flüchtlinge auf die Insel kamen. Dass zu dem Zeitpunkt die touristischen Einrichtungen von Urlaubern belegt waren, habe die Lage verkompliziert.

Unter den 1.117 Anträgen in den ersten neun Monaten seien 213 Minderjährige gewesen. Die meisten Antragsteller kamen aus Venezuela (474) und Kolumbien (363). In den meisten Fällen habe es sich um Familien mit Kindern gehandelt. /pss