Es ist nicht verboten, aber bei zunehmendem Bewusstsein für Luftverschmutzung und Klimaveränderung vielen Anwohnern auf Mallorca immer mehr ein Dorn im Auge: In den Wintermonaten verbrennen viele Grundbesitzer ihre GartenabfälleGartenabfälle. Je nach Wetterlage bleibt der Qualm dabei zwischen den BergenQualm hängen und sorgt bei den Anwohnern für schlechte Sicht und mitunter Atemnot: "Das kann doch nicht sein. In der ganzen Welt gehen sie wegen des Klimawandels auf die Straße. Und hier ist denen alles total egal", ärgert sich eine deutsche Residentin in Andratx. Dieses Jahr sei es wieder besonders schlimm. "Manchmal bekomme ich gar keine Luft mehr."

Bei dem Phänomen handelt es sich nicht nur um hunderte kleine Feuer in den Privatgärten. Wie Fotos und Videos der Reporterin Sylvia Nowel zeigen, wird auch in Gartencentern und auf Großbaustellen von Hotels fleißig gekokelt. Auf einem Golfplatz war in den Woche vor Weihnachten so ein großes Feuer, dass die Polizei kam, um nach dem Rechten zu schauen, wie eine Anwohnerin berichtet.

Was erlaubt ist

Doch Anrufe bei der Polizei durch belästigte Nachbarn wiegeln die Beamten ab: "Wir können da nichts machen. Das Verbrennen von Gartenabfällen ist erlaubt", heißt es bei der Ortspolizei Andratx. Auch die Bürgermeisterin bestätigt das gegenüber der MZ. Die Bestimmungen beträfen allein die Waldbrandgefahr: "Ab Oktober darf man verbrennen. Wo sich in weniger als 500 Meter Entfernung Wald befindet, muss man unter 112 um Erlaubnis bitten. Innerhalb des Ortskerns ist Verbrennen kein Problem", so die Bürgermeisterin Katia Rouarch auf Nachfrage.

Dass neben den Gartenabfällen oft auch störender Müll, Plastikplanen und stark rauchende Palmwedel verbrannt werden, scheint die Behörden in Andratx nicht weiter zu beschäftigen. Einzelne Insel-Gemeinden haben in den vergangenen Jahren damit begonnen, das Verbrennen im Garten zu reglementieren. Dabei handelt es sich aber meistens um das Festlegen bestimmter Uhrzeiten, damit der Qualm die Nachbarn weniger stört.