Im Zuge der intensiven Regenfälle auf Mallorca sind am Montag (20.1.) acht Sturzbäche über die Ufer getreten. Ein Dutzend Landstraßen mussten für den Verkehr gesperrt werden, die größtenteils auch am Dienstag (21.1.) unbefahrbar bleiben.

Betroffen sind die Straßen Montuïri-Pina (Ma- 3201), Sant Llonenç-Son Carrió von Kilometer 1 bis 5,5 (Ma-4022), Manacor-Sa Comuna (Ma-3321), Maria de la Salut-Llubí (Ma-3513), Sant Joan-Sineu (Ma-3232), Manacor-Cales de Mallorca (Ma-4015) sowie Alaró-Orient nach einem Steinschlag (Ma-2100). Über die Ufer traten die Sturzbäche Canyamel-Capdepera, Sant Llorenç, Sencelles (Camí Vell de Muro), Maria de la Salut und Pina-Montuïri, wie der Rettungsdienst 112 mitteilte, wie der Rettungsdienst 112 mitteilte.

Der am Vortag ebenfalls überschwemmte Camí vell de Sant Llorenç (Ma-3323) war am Dienstag (21.1.) wieder für den Autoverkehr geöffnet.

Rekordwellen und mächtig Regen

Das Sturmtief Gloria hat Mallorca bereits bis Montagmorgen Rekordwellen und stellenweise mehr als 200 Liter Regen pro Quadratmeter beschert. An der Küste der Insel Dragonera südwestlich von Mallorca wurden Wellen von 7,97 Metern gemessen - Rekord. Der bisherige Höchstwert lag bei sechs Metern, er war im Januar 2017 registriert worden, wie der Wetterdienst Aemet am Montagmorgen (20.1.) per Twitter mitteilt.

Innerhalb von 24 Stunden gingen an der Wetterstation von Lluc im Tramuntana-Gebirge 218 Liter Regen nieder, heißt es ebenfalls im sozialen Netzwerk von Aemet. Aber auch in weiteren Teilen der Insel regnete es intensiv, wie die folgenden Niederschlagswerte zeigen:

  • Lluc: 218
  • Portocolom: 174
  • Escorca: 161
  • Colònia St Pere: 135
  • Es Mercadal: 126
  • Cala Galdana: 98
  • Eivissa: 60
  • St Antoni de Portmany: 50
  • Formentera: 41

Die Windböen erreichten Geschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde - dieser Wert wurde am Sonntagabend (19.1.) in Capdepera im Nordosten von Mallorca gemessen. Am Puig d'Alfábia waren es 101 Kilometer pro Stunde, in Banyalbufar 95, in Sa Pobla 89,3, am Flughafen von Palma de Mallorca 83,5 Kilometer pro Stunde.

Wegen des Sturmtiefs fielen zahlreiche Veranstaltungen von Palmas Patronatsfests Sant Sebastià ins WasserPatronatsfests Sant Sebastià, die Bühne auf der Plaça d'Espanya musste komplett geschlossen werden.

Livecams: So sieht es gerade auf Mallorca aus

Sturmtief sorgt für Zwischenfälle

Rettungsdienst und Feuerwehr auf Mallorca mussten am Sonntag und Montag beständig ausrücken, vor allem wegen umgestürzter Bäume, abgerissener Äste auf der Fahrbahn oder Überschwemmungen. In Palmas Vorort Son Ferriol fiel am Sonntagabend immer wieder der Strom aus. Das balearische Bildungsministerium entschied sich dagegen, den Schulunterricht ausfallen zu lassen, mahnte aber zur Vorsicht auf dem Schulweg. Am Montag (20.1.) ist allerdings im Stadtbezirk Palma ohnehin Feiertag wegen der Patronatsfeiern Sant Sebastià.

Der Flughafen Mallorca sagte am Sonntag und am Montag jeweils drei Flüge ab, betroffen war lediglich die Strecke Palma-Alicante wegen der Schließung des dortigen Airports.

Die am Sonntagabend (19.1.) ausgerufene Warnstufe Rot wegen Unwetters auf Mallorca ist am Montagmorgen fast auf der ganzen Insel auf Orange herabgesetzt worden. Am Dienstag gilt die Warnstufe Orange wegen hoher Wellen sowie die Warnstufe Gelb wegen heftiger Windböen und starken Regens. Halten Sie sich also weiterhin von den Küsten fern!

Der Inselrat rät Autofahrern...

  • mit Licht zu fahren, um besser gesehen zu werden
  • zur Sicherheit einen größeren Abstand zu anderen Fahrzeugen zu halten
  • die Geschwindigkeit zu reduzieren
  • nicht auf stark überschwemmten Straßen zu fahren
  • wegen Aquaplanings starkes Bremsen zu vermeiden
  • notfalls einige Minuten lang anzuhalten

Die Temperaturen erreichen am Montag Höchstwerte von 13 Grad, in der Tramuntana 10 Grad. Nachts sinkt das Thermometer auf 9 Grad, es bleibt mild. In der Tramuntana liegen die Tiefstwerte bei 6 Grad.

Zumindest einen schönen Aspekt hat das Unwetter auf Mallorca: Die Quellen von Font Ufanes sprudeln wieder. Das Naturspektakel, bei dem nach bestimmten Regenfällen Wassermassen aus dem Waldboden sprudeln, lässt sich diese Tage wieder bewundern.

Die weiteren Aussichten

Die Warnstufen sind auch am Dienstag in Kraft, mit stürmischer See muss insbesondere an der Nord-, Nordost-, Ost- und Südostküste gerechnet werden. Im Norden und Nordosten gilt Warnstufe Gelb wegen intensiver Regenfälle sowie starker Windböen. Entwarnung dagegen im Inselinnern.

Am Mittwoch ist dann das Schlimmste überstanden, in Kraft ist laut Vorhersage von Aemet dann nur noch Warnstufe Gelb an der Nord-, Ost- und Südostküste wegen stürmischer See. /ff