Dass das öffentliche Auslegen der Pläne für den Umbau des Flughafens Mallorca eine reine Farce sei, hat die Bürgerinitiative (BI) gegen eine Airport-Erweiterung am Donnerstag (6.2.) in einem Protest vor dem Sitz der Balearen-Präsidentin Francina Armengol in Palma kritisiert. Während man die Pläne nun öffentlich einsehen könne, um mögliche Beschwerden einzulegen, seien die Arbeiten bereits ausgeschrieben und die Aufträge zum Teil schon vergeben.

Die Umweltverträglichkeitsstudie - vorgeschrieben aber nicht verbindlich - habe für die Flughafengesellschaft Aena keinerlei Bedeutung, so BI-Sprecher Gaspar Alomar: "Aena interessiert das überhaupt nicht, es ist eine reine Formsache." Bislang habe sich die BI vergeblich bemüht, einen Termin mit Flughafen-Chef Tomás Melgar zu bekommen.

Die Aufträge für die umfangreichen Arbeiten - mit Gesamtkosten von über einer halben Milliarde Euro - seien bereits im Herbst in vier verschiedenen Ausschreibungen ausgeschrieben worden. Einer der Aufträge sei bereits vergeben worden, an die Firma Elsamex, die schon bald mit dem Abriss des Gebäudes Aena III beginnen soll.

Die BI fordert ein Einschreiten der Balearen-Regierung. Der in Palma de Mallorca regierende Linkspakt hatte sich gegen eine Flughafen-Erweiterung ausgesprochen. Aena verspricht, dass es sich um keine Erweiterung, sondern lediglich um eine aufwendige Modernisierung des Airports handelt. Das Limit von derzeit 30 Starts und 30 Landungen pro Stunde solle auch künftig gelten. Allerdings könne man durch die Modernisierung künftig schneller und damit mehr Passagiere abfertigen. /tg