Die Staatsanwaltschaft hat am Donnerstag (20.2.) eine sechsmonatige Haftstrafe für einen 44-Jährigen gefordert. Der Mann kann wohl als der rücksichtsloseste Autofahrer von Mallorca angesehen werden.

1999 hatte er einen tödlichen Autounfall zwischen Inca und Sineu verursacht und war vom Unfallort geflohen. Dafür saß er schon drei Jahre im Gefängnis. Vor der Haftstrafe hatte er im Jahr 2000 noch einen Radfahrer umgefahren, den er schwerverletzt auf der Straße liegen ließ. 2008 lieferte sich der Spanier eine Verfolgungsjagd mit der Polizei.

Die neueste Verhandlung vor Gericht geht wieder auf einen Unfall mit Fahrerflucht zurück. Der 44-Jährige soll im Februar 2016 in Santa Maria ein Stopp-Schild missachtet haben und dadurch einen Unfall verursacht haben. Drei Personen wurden dabei verletzt.

Der Mann machte sich aus dem Staub. Einer der Geschädigten erkannte den Mann und sein Fahrzeug Monate später auf der Straße wieder. Er fotografierte den nun Angeklagten, was der Polizei bei der Ermittlung half. Der 44-Jährige hat seit neun Jahren keinen Führerschein mehr, und der Wagen war nicht versichert.

Vor Gericht hat der Angeklagte eine Geschichte erzählt, die wohl erfunden ist. So habe man ihm am 1. Februar - wenige Tage vor dem Unfall - das Auto beim Drogenkauf in Son Banya gestohlen. Den Unfall habe der Dieb begangen. Den Diebstahl hat der Mann jedoch erst Tage nach dem Unfall angezeigt.

Angeblich hatte ein Familienmitglied den Wagen später im Umkreis von Son Banya wiedergefunden. Es sei so kaputt gewesen, dass er nicht zur Polizeiwache in Palma fahren konnte. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen konnte er aber mit dem Auto auf die Polizeiwache in Inca fahren, wo man seine Anzeige nicht aufnehmen wollte.

Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass der Angeklagte am selben Tag zwei weitere Unfälle verursacht hat. Dafür mangelt es jedoch an Beweisen. /rp