Nach vergeblichem Warten auf Hilfe aus der Hauptstadt Madrid haben die für den Küstenort Cala Millor zuständigen Rathäuser Son Servera und Sant Llorenç am Mittwoch (26.2.) damit begonnen, den vom Unwetter Gloria verunstalteten Strände so gut wie möglich auf die kommende Urlaubersaison auf Mallorca vorzubereiten. Ein Bagger entfernte große Steinbrocken und verteilte den wenigen Sand, den der Sturm übrig gelassen hatte.

Die Gemeinden Son Servera und Sant Llorenç hatten noch bis zuletzt auf Unterstützung von der spanischen Regierung gehofft. Am Dienstag (25.2.) fand ein letztes enttäuschendes Gespräch mit der Vertretern der Zentralregierung auf den Balearen, Aina Calvo, statt. Anschließend entschieden sich die Kommunen, die Strände auf eigene Faust und mit eigenen Mitteln so gut wie möglich herzurichten.

Der schlechte Zustand des Strandes habe bereits schwere Konsequenzen für den Tourismus im Ort. Die Buchungen seien zurückgegangen. Mehrere Hotels im Ort hätten sich entschieden, die Saison später beginnen zu lassen und über die Osterwoche nicht zu öffnen.

Der konservative Oppositionsführer auf den Balearen, Biel Company (Volkspartei, PP) wetterte gegen die sozialistischen Regierungen in Madrid und Palma, die die Kommunen in diesem Fall im Stich gelassen hätten. Company besuchte den Strand und erklärte: "Wenn man gewollt hätte, hätte man dieses Problem auf dem Eilweg beseitigen können." Statt der erwarteten 12 Millionen Euro hätten die Balearen nur 4,4 Millionen erhalten: "Man macht sich über die Balearen lustig", kritisierte Company. Und in Bezug auf den spanischen Premier fügte er hinzu: "Seit Sánchez uns im Hubschrauber besucht hat, haben wir nichts mehr von ihm gehört." /tg