Ein überwiegender Teil der Bevölkerung auf Mallorca und den Nachbarinseln hält sich diszipliniert an die Bestimmungen zum Alarmzustand. Das ist das Ergebnis der umfangreichsten Kontrollen seit dem Beginn der Ausgangsbeschränkungen vor sieben Tagen. Am Freitag (20.3.) richteten Mitglieder der Guardia Civil, der Nationalpolizei und den Ortspolizeien auf den Balearen rund 500 Kontrollpunkte ein, um festzustellen, ob die Autofahrer aus triftigen Gründen mit ihrem Wagen unterwegs sind. Am Samstag gingen die Überprüfungen weiter.

Tausende von Autofahrern wurden bereits angehalten und dahingehend gecheckt, dass sie tatsächlich auf dem Weg von oder zur Arbeit sind, von oder zum Einkaufen oder auch von oder zu Familienangehörigen, die der Pflege bedürfen. Nach Mitteilung der Delegation der Zentralregierung auf den Balearen von Samstag (21.3.) verhielten sich nahezu alle Autofahrer vorbildlich und zeigten Verständnis für die Kontrollen. Zur Anzeige gebracht werden mussten nur ganz vereinzelt Wagenlenker.

Am Samstagvormittag entdeckte die Nationalpolizei eine britische Staatsbürgerin, die mit einem Flug von London nach Mallorca gekommen war, allerdings keinen triftigen Grund für ihren Aufenthalt auf der Insel liefern konnte. Sie ist weder Residentin auf Mallorca noch besitzt sie eine Immobilie auf der Insel. Sie habe die Schlüssel für das Haus einer Freundin in Andratx bekommen, wo sie ein paar Tage verbringen wollte, erklärte die Frau.

Die Frau durfte nicht einreisen, die Polizei benachrichtigte das britische Konsulat. Die Polizei hielt die Frau fest, nahm sie allerdings nicht fest. Die Nacht auf Sonntag muss sie am Flughafen verbringen, von wo sie am Sonntag (22.3.) zurück in ihre Heimat fliegen muss.

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Insgesamt kamen am Freitag (20.3.) laut Delegation der Zentralregierung auf dem Flughafen von Son Sant Joan gerade einmal 234 Passagiere an. 2.361 Menschen flogen von Mallorca aus ab, darunter zahlreiche Urlauber, die noch auf der Insel weilten.

Insgesamt, so die Mitteilung, hielten sich die Menschen strikt an die Ausgangssperren. Lediglich auf Ibiza musste eine Gruppe Jugendlicher verwarnt werden, die sich zu einem Saufgelage auf einem öffentlichen Platz traf. Und auf Menorca wurde ein Radfahrer angezeigt, der ohne ersichtlichen Grund auf seinem Rad unterwegs war. In der Nacht auf Samstag erwischte die Polizei in Palma dann einen jungen Mann mehrfach in der Öffentlichkeit, ohne dass er einen dringenden Grund vorweisen konnte.

Die Guardia Civil nahm drei Männer fest, die in das Kohlekraftwerk Es Murterar nahe Alcúdia einbrachen. Sie wurden dabei überrascht, wie sie die Zäune, die das Kraftwerk umgeben, überwanden. /jk

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