Die Zahl der bestätigten Ansteckungen mit dem Coronavirus steigt auf den Balearen. Besorgniserregend ist auch, dass vermehrt Fälle aus Altenheimen und Pflegeeinrichtungen gemeldet werden.

22 Bewohner wurden positiv auf das Virus getestet. Drei seien gestorben, teilte das balearische Gesundheitsministerium am Sonntag (22.3.) mit.

Unter anderen wurde ein Bewohner der Residentz Can Blai in Eivissa positiv getestet. Zwei im Pflegezentrum Mater, sie sind verstorben. In Son Tugores sind es elf Fälle, sechs davon werden in der Poliklinik Miramar behandelt.

In der vom Inselrat betriebenen Residenz Sant Miquel in Palma de Mallorca wurden vier Senioren positiv auf das Virus getestet. Dabei soll es sich um Bewohner halten, die auf Hilfe angewiesen sind und zum Teil unter Demenz leiden. Einer von ihnen ist am Sonntagmorgen verstorben.

Auch in anderen Einrichtungen soll es Verdachtsfälle geben.

Am Samstag ordnete das Gesundheitsministerium an, die Bewohner der Heime in verschiedene Gruppen aufzuteilen und getrennt voneinander unterzubringen. Eine Gruppe sollen Menschen bilden, die keine Symptome zeigen und keinen Kontakt zu Verdachtsfällen hatten. Eine weitere Gruppe besteht aus Bewohnern ohne Symptome, die jedoch Kontakt zu Infizierten hatten. Ebenfalls getrennt werden sollen Verdachtsfälle mit Symptomen sowie die bestätigten Fälle.

Am 10.3. hatte die mallorquinische Behörde für soziale Angelegenheiten (IMAS) die Besuche in Altersheimen wegen der Coronavirus-Gefahr erstmals reglementiert. Demnach durften Bewohner von Heimen oder Nutzer von Tagesunterkünften nur noch einen Besucher empfangen. Kinder, die jünger als 15 Jahre sind, sollten nach Empfehlung der Behörde auf Besuche verzichten.

Madrid verkündet Übernahme privater Heime

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat indes am Sonntag (22.3.) um 15.45 Uhr in einer Pressekonferenz angekündigt, dass der Staat landesweit die Leitung von privaten Seniorenresidenzen übernimmt, wie das zuvor schon bei den Krankenhäusern geschehen ist.

Außerdem sollen finanzielle Mitte freigemacht werden, damit Gemeinden Essen und Medikamente an ältere Bürger verteilen können, ohne das diese ihre Wohnungen und Häuser verlassen müssen. So sollen weitere Ansteckungen in dieser Risikogruppe vermieden werden. /lk

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