Mehr als 2.000 Unternehmen auf Mallorca und den übrigen Balearen-Inseln haben ihre Mitarbeiter zeitweilig entlassen oder ihnen die Arbeitszeit reduziert. Der auf Spanisch ERTE genannte Vorgang erlaubt es Firmen bei widrigen Umständen wie der aktuellen Corona-Krise, den Personalstand anzupassen. Zum Monatsende erwarten Gewerkschaftsvertreter einen noch größeren Schwung von zeitweiligen Entlassungen.

Während die Insel um diese Jahreszeit für gewöhnlich aus dem Winterschlaf erwacht und sich auf den ersten großen Besucheransturm über die Osterferien vorbereitet, sind in diesem Frühjahr aufgrund der verhängten Ausgangssperre sämtliche Hotels geschlossen. Die Urlauber haben die Insel verlassen, die wenigsten Geschäfte dürfen öffnen.

Wer von einem ERTE betroffen ist, kann für die Zeitspanne Arbeitslosengeld beantragen. Doch befürchten die Gewerkschaften, dass man im Arbeitsamt nicht auf den großen Berg an Anträgen vorbereitet sei. Die Auszahlung des Arbeitslosengeldes könne sich deswegen hinziehen, was viele Arbeitnehmer beunruhige.

Manche Arbeitgeber, so warnt die Gewerkschaft CC.OO., würden die Situation auch ausnützen, um die Arbeitszeit durch neue Arbeitsverträge dauerhaft zu reduzieren. Diese betrügerische und illegale Praxis habe zunächst im Hotelgewerbe begonnen und erfasse nun auch andere Branchen, so CC.OO. /tg

Über aktuelle Ereignisse informieren wir über unseren Liveticker. Einen Überblick über alle MZ-Artikel zum Thema Coronavirus auf Mallorca finden Sie unter diesem Link. Kostenlose Newsletter verschicken wir per Telegram (hier bestellen) oder Telegram (hier bestellen)Mail (hier bestellen)