Es hatte sich angedeutet, dass die Übernahme des Mallorca-Fliegers Condor durch den polnischen Ferienflieger Lot aufgrund der Corona-Krise scheitern würde. Und am Abend des Ostermontag (13.4.) war die Nachricht dann offiziell. Lot teilte offiziell mit, dass man sich von den Kaufplänen verabschieden müsse. Die Airline ist, wie alle anderen Fluglinien auch, von der Corona-Krise schwer gebeutelt. Alle Flugzeuge der Airline stehen am Boden, Lot muss derzeit durch die polnische Regierung gestützt werden.

Condor selbst geht es nicht viel besser. Nur noch wenige Flieger sind im Einsatz, darunter die Verbindung zwischen Palma de Mallorca und Düsseldorf, die zweimal in der Woche aufrecht erhalten wird. Die Bundesregierung musste die Fluglinie schon vor dem angekündigten Deal mit Lot mit einem Überbrückungskredit von 380 Millionen Euro stützen. Die Rückzahlung dieses Kredits würde nun ausgerechnet am Mittwoch (15.4.) fällig. In der Branche wird davon ausgegangen, dass ein neuer, weitaus höherer Kredit an die Stelle des Geldes der Bundesregierung treten könnte. Damit könnte Condor die Corona-Krise überstehen und möglicherweise in einigen Monaten neu durchstarten.

Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, gehen Branchenkenner von der Möglichkeit aus, dass Condor wieder unter dem Dach der Lufthansa landet. Die Airline wolle ebenfalls Staatshilfen beantragen, so dass die Bundesregierung dann auch bei Lufthansa ein Wörtchen mitzureden hätte. Ohnehin gehörte Condor lange Zeit zur Lufthansa, wurde dann aber als Teil von Thomas Cook verkauft. /jk