Die balearische Landesregierung hat das Projekt zum Bau einer Wasserstoffanlage bei Lloseta im Inselinnern von Mallorca reaktiviert. Man wolle die "grüne Reindustrialisierung" vorantreiben und lokalen Unternehmen dabei helfen, an EU-Projekten zur Energiewende teilzunehmen, heißt es, nachdem man Gespräche mit allen Beteiligten geführt und die Unterlagen eingehend geprüft habe. Allerdings sei das Projekt im Vergleich zu den ursprünglich vorgestellten Plänen an die Gegebenheiten angepasst worden. Geprüft werde zudem auch, die Balearen-Universtiät mit einzubeziehen.

Das Projekt „Power to Green Hydrogen Mallorca" war einem Jahr mit viel Tamtam vorgestellt worden: Die Rede war von der größten Anlage Europas. Ihre Inbetriebnahme bis 2022 werde nicht nur den Industriestandort Lloseta und die Jobs sichern, nachdem der Konzern Cemex dort die Zementproduktion eingestellt hatte, sondern auch die Energiewende der Insel entscheidend mitprägen.

Angestoßen hatte das 50-Millionen-Euro-Projekt in der vergangenen Legislaturperiode der sozialistische Landesminister Marc Pons. Doch das Energieressort wurde im Frühjahr dem Industrieministerium zugeordnet, das nun der Podemos-Politiker Yllanes mit einem neuen Team leitet. Zu dem Energiewende-Paket gehören neben der Wasserstofffabrik auf dem Gelände des ehemaligen Zementwerks genau genommen auch zwei Solarparks, ein Vertriebszentrum in Inca, die Versorgung von Hotels in der Bucht von Alcúdia sowie Wasserstofftankstellen für Mietwagen oder Linienbusse. /ff