Wie lassen sich Tourismus und Pandemie-Bekämpfung miteinander vereinen? Die Kanaren prüfen dafür Wege, die auch für Mallorca interessant sein könnten. So sollen Urlauber nicht nur eine Art Covid-Pass vorweisen, der etwa über eine bereits überwundene Infektion informiert, sondern auch mittels einer Tracking-App verortet werden können - eine Art virtueller Chip, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet.

Demnach prüft das kanarische Tourismusministerium derzeit, wie eine solche Software einfach und komfortabel angewendet werden könnte. Mit der App solle garantiert werden, dass sich sowohl Urlauber, als auch Einheimische sicher fühlten. Die Touristen freilich müssten umfangreiche Daten von sich preisgeben, neben geografischen Angaben zu Ihrem Aufenthalt in der Unterkunft auch Restaurantbesuche oder etwa Ausflüge. Der Sinn des Trackings: Im Fall einer Infektion soll genau nachvollzogen werden können, mit wem die Person alles in Kontakt war.

Die kanarische Regierung plant keinen Alleingang, sondern will das Projekt auch aus Datenschutzgründen mit der spanischen Zentralregierung abstimmen. Auch bei der Anwendung eines Corona-Passes sei eine Zusammenarbeit von öffentlicher Verwaltung, Airlines, Reiseveranstaltern und Unternehmern notwendig.

Im Rathaus von Palma de Mallorca überlegt man unterdessen, eine bereits für Kreuzfahrtbesucher entwickelt App in diesem Sinne zu bewerben. So verfügt das Portal welcomepalma.com über eine Anwendung, die Auskunft über größere Menschenaufläufe in der Balearen-Hauptstadt gibt. Dafür werden die Wifi-Daten der Handys von Besuchern ausgewertet. Die App war vor der dem Hintergrund der Overtourism-Debatte entwickelt worden.

"Die Gesundheit und die Sicherheit stehen an erster Stelle, aber im Rahmen der Möglichkeiten und unter Anwendung aller Sicherheitsvorkehrungen müssen wir allmählich wieder die Jalousien öffnen", so Catalina Cladera, Präsidentin des Inselrats auf Mallorca, in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit dem "Diario de Mallorca". Man müsse sich mit der Pandemie arrangieren, bis eine Impfung gefunden sei. Erst werde wieder der lokale Tourismus möglich sein, erst dann wieder könnten internationale Besucher empfangen werden. "Mallorca muss sich als sicheres Reiseziel einen Namen machen", so Cladera. /ff

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