Nach der ersten Lockerung seit Sonntag (26.4.) für Kinder dürfen ab Samstag (2.5.) auch Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene auf Mallorca und im restlichen Spanien wieder spazieren gehen und individuell im Freien Sport treiben. Dabei gelten strenge Vorschriften, die Gesundheitsminister Salvador Illa am Donnerstagabend (30.4.) bekanntgab. Insbesondere gelten bestimmte Uhrzeiten, zu denen bestimmte Bevölkerungsgruppen vor die Tür dürfen, um Menschenansammlungen zu vermeiden.

Regeln für Sport und Spaziergänge

Sport dürfe nur individuell betrieben werden, ohne Kontakt zu anderen Menschen. Joggen, Radfahren und alle anderen Individualsportarten sind erlaubt. Dabei gilt keine Kilometerbeschränkung, allerdings darf man die Grenzen der Wohnort-Kommune (municipio) nicht verlassen. Man darf auch nicht mit dem Auto oder sonstigen Fortbewegungsmittel zu einem Ort fahren, um dort Sport zu machen. Eine maximale Dauer gibt es nicht, solange die Uhrzeiten eingehalten werden.

Spazieren gehen darf man maximal zu zweit. Dabei dürfen nur Personen zusammen spazieren gehen, die zusammen in einem Haushalt leben. Bei den Spaziergängen darf man sich maximal einen Kilomter von Zuhause entfernen. Eine maximale Dauer gibt es nicht, solange die Uhrzeiten eingehalten werden. Spaziergänge mit Kindern dagegen bleiben auf eine Stunde beschränkt.

Damit nicht zu viele Menschen gleichzeitig auf der Straße sind, gelten für Sport und Spaziergänge bestimmte Uhrzeiten. Die spanische Bevölkerung wird in drei Gruppen aufgeteilt, die über den Tag verteilt zu unterschiedlichen Uhrzeiten ins Freie gehen dürfen. Diese Beschränkungen gelten in allen Gemeinden, in denen mehr als 5.000 Einwohner gemeldet sind.

  • Von 6 bis 10 Uhr und von 20 bis 23 Uhr dürfen Erwachsene das Haus verlassen, um individuell Sport zu treiben oder paarweise spazieren zu gehen.
  • Von 10 bis 12 und von 19 bis 20 Uhr dürfen Senioren (ab 70 Jahren) oder andere Personen, die hilfsbedürftig sind, ihre Wohnungen verlassen.
  • Von 12 bis 19 Uhr dürfen die Kinder in Begleitung eines Erwachsenen vor die Tür.

In kleinen Gemeinden mit unter 5.000 Einwohnern gelten diese Zeitbeschränkungen nicht. Alle Bevölkerungsgruppen dürfen gleichzeitig ihre Wohnungen verlassen und zwischen 6 und 23 Uhr alle erlaubten Aktivitäten ausüben. Laut den aktuellen Zahlen (2019) des spanischen Statistikinstituts müssten diese Ausnahmen für folgende Gemeinden auf Mallorca gelten:

  • Ariany (868 Einwohner)
  • Banyalburfar (515 Einwohner)
  • Búger (1.050 Einwohner)
  • Campanet (2.640 Einwohner)
  • Consell (4.053 Einwohner)
  • Costitx (1.288 Einwohner)
  • Deià (617 Einwohner)
  • Escorca (212 Einwohner)
  • Estellencs (315 Einwohner)
  • Fornalutx (660 Einwohner)
  • Lloret de Vistalegre (1.372 Einwohner)
  • Llubí (2.273 Einwohner)
  • Mancor de la Vall (1.509 Einwohner)
  • Maria de la Salut (2.227 Einwohner)
  • Montuïri (2.912 Einwohner)
  • Petra (2.860 Einwohner)
  • Puigpunyent (2.012 Einwohner)
  • Ses Salines (4.960 Einwohner, Vorsicht: Besser die offizielle Bestätigung abwarten!)
  • Sant Joan (2.108 Einwohner)
  • Santa Eugènia (1.561 Einwohner)
  • Selva (4.014 Einwohner)
  • Sencelles (3.290 Einwohner)
  • Sineu (3.862 Einwohner)
  • Valldemossa 1.969 Einwohner
  • Vilafranca de Bonany (3.380 Einwohner)

Andere Orte liegen knapp oder deutlich über der 5.000-Einwohner-Grenze: Alaró (5.572 Einwohner), Alcúdia (20.241 Einwohner), Algaida (5.642 Einwohner), Andratx (11.271 Einwohner), Artà (7.845 Einwohner), Binissalem (8.567 Einwohner), Bunyola (6.809 Einwohner), Calvià (50.559 Einwohner), Campos (10.862 Einwohner), Capdepera (11.868 Einwohner), Esporles (5.062 Einwohner), Felanitx (17.780 Einwohner), Lloseta (5.988 Einwohner), Inca (33.319 Einwohner), Llucmajor (36.914 Einwohner), Manacor (43.808 Einwohner), Marratxí (37.193 Einwohner), Muro (7.085 Einwohner), Palma (416.065 Einwohner), Pollença (16.283 Einwohner), Porreres (5.502 Einwohner), Sa Pobla (13.475 Einwohner), Sant Llorenç (8.431 Einwohner), Santa Margalida (12.485 Einwohner), Santa Maria (7.375 Einwohner), Santanyí (12.237 Einwohner), Sóller (13.705 Einwohner), Son Servera (11.568 Einwohner).

Gemeinschaftsgärten dürfen wieder beackert werden

Neben Spaziergängen und Sport ist ab Samstag (2.5.) auch die Gartenarbeit in Gemeinschafts- oder Schrebergärten wieder erlaubt. Die Gartenarbeit soll möglichst individuell ausgeführt werden. Allerdings dürfen nur Bürger in ihre Gärten, wenn sich diese in derselben oder angrenzenden Gemeinde des Wohnorts befinden. Es ist also nicht erlaubt, weitere Fahrten zu unternehmen, um den Garten in Ordnung zu bringen.

Masken tragen, Hände waschen und Abstand halten

Für alle Aktivitäten in der Öffentlichkeit gelten die bereits gewohnten Sicherheitsvorschriften. Atemschutzmasken sind zwar keine Pflicht, aber wärmstens empfohlen. Streng vorgeschrieben ist der Sicherheitsabstand zu anderen Personen. Dieser sollte "möglichst zwei Meter", mindestens aber "eineinhalb oder ein Meter" betragen, sagte Illa in der Pressekonferenz. Treffen mit Freunden aus anderen Haushalten sind vorerst nicht erlaubt. Wer nach dem Ausgang wieder nach Hause kommt, sollte sich zuerst gründlich die Hände waschen.

Der weitere Exit-Plan für Spanien

Zu Beginn der mit Spannung erwarteten Pressekonferenz wiederholte der Gesundheitsminister die aktuellen Zahlen der Coronainfektionen in Spanien. Die Kurve flacht weiter ab, "der Alarmzustand hat funktioniert", so Illa. Man sei in der Situation, vorsichtig die ersten Maßnahmen zu lockern.

Die spanische Regierung hatte am Dienstag (28.4.) den Exit-Plan aus den strengen Maßnahmen vorgestellt. Ab Montag (4.5.) treten Mallorca und die meisten anderen Gebiete in Spanien in die Phase null des Exit-Plans ein. Die dann geltenden Lockerungen lesen Sie hier. /lk /tg

Über aktuelle Ereignisse informieren wir über unseren Liveticker. Einen Überblick über alle MZ-Artikel zum Thema Coronavirus auf Mallorca finden Sie unter diesem Link. Kostenlose Newsletter verschicken wir per Telegram (hier bestellen) oder Telegram (hier bestellen)Mail (hier bestellen)