Die spanische Regierung lockert weiter die Ausgangssperre zur Bekämpfung des Coronavirus. Im Rahmen des bereits zuvor bekannt gegebenen Stufenplans zur schrittweisen Normalisierung des öffentlichen Lebens, sollen nun ab dem 11. Mai in der sogenannten "Phase 1" auch Versammlungen von bis zu zehn Familienangehörigen, Freunden, Nachbarn und Bekannten erlaubt sein. Unter Beachtung der allgemeinen Hygiene-Regeln und mit Abstandswahrung können sie sich zu Hause, im Freien oder auch in öffentlichen Räumen wie den Außenterrassen von Bars und Restaurants treffen.

Die neuen Bestimmungen sollen am Sonntag (3.5.) im spanischen Amtsblatt veröffentlicht werden. Die Freiflächen von Bars und Restaurants können, ebenfalls ab Phase 1, zu 50 statt der bisher vorgesehenen 30 Prozent geöffnet werden. Die vorherige Regelung war von Gastronomen auf Mallorca als zu unrentabel kritisiert worden.

Wie der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez am Samstagabend in einer Fernsehansprache sagte, darf die Gastronomie ab Montag (4.5.) zudem Essen außer Haus verkaufen. Die Bestellungen müssten dabei telefonisch oder per Internet eingehen. Die Kunden könnten sie dann auch vor Ort abholen.

Ebenfalls ab Montag (4.5.) können diverse Geschäfte und Betriebe wieder öffnen. Sánchez erwähnte explizit Buchhandlungen, Eisenwarenhandlungen, Schneidereien und Schuster. Allerdings dürfe nur nach Terminabsprache und immer nur ein Kunde auf einmal bedient werden, so Sánchez. Gleiches gilt auch für die Frisöre.

Eine weitere Neuerung ist laut Regierungskreisen die Erlaubnis, ab dem 11. Mai leerstehende Wohnungen und Geschäfte zu renovieren. Bedingung dafür ist allerdings, dass die Bauarbeiter keinen Kontakt zu den Nachbarn haben, sie also etwa einen als solchen gekennzeichneten Zugang zu den zu renovierenden Räumen haben.

Pedro Sánchez hatte in seiner Fernsehansprache zudem bekannt gegeben, dass bereits ab diesem Montag (4.5.) im öffentlichen Nahverkehr obligatorisch Schutzmasken getragen werden müssen. Etlic

Der Sozialist versicherte, dass bereits große Fortschritte in der Bekämpfung der Pandemie gemacht worden sind: "Heute möchte ich eine Botschaft der Hoffnung überbringen. Die Krankheit ist in Spanien immer mehr unter Kontrolle. Der Alarmzustand funktioniert". Diese in der Verfassung vorgesehene Vorstufe des Ausnahmezustandes gibt der Zentralregierung weitreichende Kompetenzen. Sánchez will den Alarmzustand noch mindestens bis zum 25. Mai verlängern, braucht dafür jedoch die Zustimmung des Abgeordnetenhauses.

In den vergangenen Tagen war die Kritik am Kurs der Linksregierung lauter geworden. Mehrere Regionalregierungen fordern mehr eigene Handlungsspielräume bei der Bekämpfung der Pandemie. Sánchez sagte am Samstagabend zunächst einmal 16 Milliarden Euro zu, mit denen der Zentralstaat die Autonomen Gemeinschaften, in die sich Spanien gliedert, unterstützen will. /ck

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