Die historische Aufarbeitung der Landung republikanischer Kämpfer auf Mallorca im Spanischen Bürgerkrieg im Jahr 1936 kommt voran. Die Regionalregierungen von Katalonien und der Balearen haben mit der Umsetzung eines im Februar unterzeichneten Abkommens zur Zusammenarbeit begonnen und suchen gemeinsam nach Nachkommen der damaligen Gefallenen. Ziel ist es, die unter anderem im Gebiet des heutigen Urlauberstrands von Sa Coma verscharrten wohl rund 500 sterblichen Überreste identifizieren zu können. In Katalonien laufe derzeit eine Kampagne, um Angehörige ausfindig zu machen, so die Landesregierung in einer Mitteilung.

Die gescheiterte Landung der republikanischen Truppen am 16. August 1936 auf der von den Putschisten Francos kontrollierten Insel ist eines der wichtigsten Kapitel des Spanischen Bürgerkriegs auf Mallorca. Die Skelette der gefallenen Milizionäre werden neben Sa Coma auch an zwei Stränden im nahen Porto Cristo mit wohl noch einmal mehr als 400 Todesopfern vermutet. Die meisten Opfer stammten aus Katalonien, die Flottille war im Auftragder damals republiktreuen Regionalregierung aufgebrochen, um zunächst Formentera und Ibiza und dann Mallorca einzunehmen. Die Offensive kam jedoch schnell ins Stocken, und das Franco-Lager konnte mithilfe italienischer Faschisten zum Gegenangriff übergehen. Verletzte wurden hingerichtet und wohl zum großen Teil neben den Gefallenen am Strand verscharrt.

Derzeit kontaktiert die katalanische Regionalregierung die Gemeinden, aus denen die Milizionäre stammten, und leitet Namen der damaligen Kämpfer weiter - ermittelt werden konnten bislang 192. Sollten sich Nachkommen finden, werden sie um DNA-Proben gebeten. Die Balearen-Regierung treibt derweil die Erforschung des mutmaßlichen Standorts des Massengrabs an der Punta de n'Amer voran. Um eine Exhumierung in die Wege zu leiten, sei es wichtig, dass möglichst viele Nachkommen sich melden und sie beantragen.