Die europäischen Außenminister haben am Montagmittag (18.5.) getagt - und im Mittelpunkt stand die Frage, ob und wann künftig wieder Urlaubsreisen, unter anderem nach Mallorca, möglich sein werden. So wirklich klar ist das nach der Unterredung aber immer noch nicht, wie aus den Worten von Bundesaußenminister Heiko Maas bei einer Pressekonferenz nach der Videokonferenz hervorgeht.

Er habe sich mit seinen Amtskollegen darauf geeinigt, dass es einen "kontrollierten Einstieg" in den Tourismus und eine Aufhebung der generellen Reisewarnung geben soll, die derzeit noch bis zum 14. Juni gilt, so Maas. Viele Länder wünschten sich schnelle "bilaterale Lösungen", aber es solle kein "Wettbieten" um Touristen geben. Es sei bei dem Treffen auch klar geworden, dass die Sicherheit und nicht wirtschaftliche Interessen im Mittelpunkt der Wiederaufnahme des Tourismus stehen sollen.

Das Vorgehen müsse sich immer am Infektionsgeschehen in den jeweiligen Ländern ausrichten. Die Menschen dürften sich nicht der Illusion hingeben, dass es eine schnelle Rückkehr zu "business as usual" geben werde. "Es wird überall Restriktionen geben: in den Restaurants, an den Stränden, in den Städten", sagte Maas. Der Urlaub werde wenig zu tun haben mit dem, den man kenne.

Nächste Schritte seien, die Grenzkontrollen nach dem 15. Juni sowie die Quarantänebestimmungen aufzuheben. Maas sagte: "Wir hoffen, dass wir am 15. Juni in der Lage sein werden, die grundsätzliche Reisewarnung durch Reisehinweise zu ersetzen." Er kündigte ein weiteres Treffen für Anfang Juni an, in dem konkretere Maßnahmen besprochen werden sollen.

Zur Videokonferenz waren die Minister aus Spanien, Italien Griechenland, Portugal, Österreich, Kroatien, Malta, Slowenien, Zypern und Bulgarien eingeladen.

Einige Stunden vor der Konferenz hatte Maas in einem Interview im ZDF-"Morgenmagazin" davon gesprochen, dass der Sommerurlaub im europäischen Urlaub möglich sein werde. Selbst wenn es Sicherheitsvorkehrungen geben werde, solle sich dieser "auch wie Urlaub anfühlen", versprach Maas. Am Sonntagabend (17.5.) hatte Maas dafür geworben, die Quarantänebestimmungen innerhalb der EU aufzuheben.

Wer aus dem Ausland nach Deutschland einreist, muss derzeit zwei Wochen in Quarantäne bleiben. Spanien hatte sich vergangene Woche dazu entschieden, ebenfalls eine Quarantäne-Bestimmung einzuführen, solange der Alarmzustand anhält. Diese Bestimmungen stehen derzeit den Bemühungen der Balearen-Regierung im Weg, bilateral über sichere Reisen deutscher Touristen nach Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera zu verhandeln.

Eurowings baut Mallorca-Verbindungen aus

Die Airlines sitzen anscheinend schon ungeduldig in den Startlöchern. Kurz vor der Konferenz veröffentlichte die Fluglinie Eurowings, dass sie das Angebot von Mallorca-Flügen "ab Juni 2020 deutlich" ausbauen werde. Das Unternehmen bezieht sich dabei auf die "anstehende Aufhebung von Beschränkungen im internationalen Tourismus" und die "schrittweise Grenzöffnung". Man weite deshalb den Flugplan ab Juni deutlich aus.

"Ein Schwerpunkt bei der nun forcierten Ausweitung des Flugplans liegt auf Verbindungen zu Europas beliebtester Sonneninsel Mallorca", heißt es in der Eurowings-Pressemitteilung vom Montag (18.5.) Gebuchte Flüge könnten weiterhin "bis 14 Tage vor dem Abflugdatum beliebig oft und kostenlos umgebucht werden", verspricht die Airline.

DER Touristik informiert sich über "Neustart im Juli"

Am Nachmittag machte dann auch der Reiseveranstalter DER Touristik (Dertour, ITS und Jahn Reisen) Lust auf die Insel: „Wir gehen davon aus, dass Sommerurlaub auf den Balearen in diesem Jahr möglich sein wird, und wir unseren Gästen damit eine der beliebtesten Urlaubsregionen überhaupt anbieten können", ließ sich Sven Schikarsky, Senior Vice President Sun & Beach, in einer Pressemitteilung zitieren. In einer Videokonferenz habe der balearische Tourismusminister Iago Negueruela dem Reiseveranstalter die Pläne für den "Neustart im Juli" dar. "Erste Testflüge und Hotelläufe" seien für Juni geplant und man setze besonders stark auf organisierte Pauschalreisen, da die Besucherzahl damit kontrollierbarer sei als bei Individualreisen.

DER Touristik verzeichne aktuell eine stete Nachfrage auf geringem Niveau für Urlaubsreisen im Sommer 2020. „Wir erhalten täglich neue Buchungen für die laufende Sommersaison", so Schikarsky. Darüber hinaus gebe es noch viele Tausend Bestandsbuchungen für die Sommerferien auf den Balearen. /tg/jk/ck

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