Im Fall der Regenerierung des Strands von Cala Millor an der Ostküste von Mallorca hat nach Umweltschützern nun auch die oppositionelle Volkspartei (PP) Zweifel an der Rechtmäßigkeit angemeldet und Anzeige erstattet. Die Guardia Civil soll untersuchen, woher der aufgeschüttete Sand stammt, erklärt Sprecherin Manuela Messeguer gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". Die PP-Politikerin äußert den Verdacht, dass er aus dem Dünensystem von Cala Nau stammen könnte.

Der Strand von Cala Millor gehörte zu den Playas, die mit am heftigsten von Gloria in Mitleidenschaft gezogen worden war. Die Tourismusverantwortlichen sprachen von einer „Katastrophe" für die Saison und forderten ein Eingreifen der Küstenbehörde.

Doch dann renaturierte sich der Strand offenbar weitgehend von selbst. Umweltschützer bezweifeln jedoch, dass sich in etwas mehr als drei Monaten so viel Sand auf natürliche Weise am Strand angehäuft haben kann, dass er für eine Aufschüttung auch für felsige Abschnitte am anderen Ende der Playa reicht.

War bislang vom Verdacht die Rede, dass der Sand aus einem Steinbruch stammen könnte und deswegen unterschiedliche Farbtöne am Strand zu erkennen seien, ist bei der PP nun vom Dünensystem die Rede. Pfosten, an denen das Seil zur Abgrenzung des geschützten Gebiets befestigt sei, seien nicht mehr an ihrem Platz. Die Regenerierung des Strands sei wichtig für den Tourismus, dürfe aber nicht auf Kosten der Umwelt gehen, so die ungewohnten Töne der PP. Im Rathaus von Sant Llorenç heißt es laut "Diario de Mallorca" weiterhin, dass der Sand nur am Strand umverteilt worden sei.

„Das Naturwunder der Regenerierung erscheint immer mehr als von Menschen beschleunigte Hexerei, die dringenden touristischen Bedürfnissen entspricht", kommentierte die MZ-Schwesterzeitung „Diario de Mallorca" am Montag. /ff