Deutschland will die weltweite Reisewarnung für Touristen ab dem 15. Juni aufheben und für 31 europäische Länder durch spezifische Reisehinweise ersetzen. Das erklärte Bundesaußenminister Heiko Maas am Mittwoch (3.6.) auf einer Pressekonferenz. Für Spanien und Norwegen verzögere sich die Aufhebung der Reisewarnung, da für das Land noch Quarantäne-Bestimmungen für Einreisende gelten. Maas erwarte für Spanien eine Aufhebung der Einreisesperre nach dem 21. Juni, sodass dann auch für dieses Urlaubsland Nummer eins der Deutschen die Reisewarnung aufgehoben werde, meldet die Nachrichtenagentur dpa. Damit fällt eine der Hürden, die zur Zeit Deutsche daran hindern, auf Mallorca Urlaub zu machen oder ihre Feriendomizile zu besuchen.

Maas rief die Bundesbürger dennoch weiterhin zu Eigenverantwortung auf: "Ich weiß, dass diese Entscheidung große Erwartungen und Hoffnungen weckt. Ich will aber auch noch einmal sagen: Reisewarnungen sind keine Reiseverbote und Reisehinweise sind keine Reiseeinladungen." In den Reisehinweisen werde man von Reisen in bestimmte Länder weiterhin "dringend abraten". Als Beispiel nannte Maas Großbritannien "wo eine 14-tägige Quarantäneverpflichtung für alle Einreisenden besteht". Eine ähnliche Bestimmung gilt bislang auch noch in Spanien.

Die Bundesregierung hatte am 17. März eine pauschale weltweite Reisewarnung für Touristen ausgegeben. Diese soll ab Mitte Juni durch individuelle Reisewarnungen pro Land ersetzt werden. Der Beschluss bezieht sich zunächst auf 31 europäische Länder, darunter Spanien. Über die Reisebestimmungen ins außereuropäische Ausland werde in den kommenden Tagen beraten.

Der Kabinettsbeschluss sieht vor, dass die Situation in jedem Reiseland genau verfolgt wird, damit man die Reisehinweise für jedes Land ab dem 15. Juni "tagesaktuell anpassen" könne. Man werde die Aufhebung der Reisewarnung auch davon abhängig machen, wie sich die Lage in jedem vor Ort verändern werde. "Wenn es mehr als 50 Neuinfizierte auf 100.000 Einwohner über sieben Tage gibt, müssen wir darauf reagieren, mit auszurufenden Maßnahmen, die auch darin bestehen können, dass aus einem Reisehinweis wieder eine Reisewarnung werden würde." Es werde in diesem Sommer nicht noch einmal eine Rückholaktion für Urlauber im Ausland starten. Urlauber müssen eigenverantwortlich handeln, um eine weitere Welle der Pandemie zu verhindern.

Die unbeschwerte Einreise nach Spanien wird auch davon abhängig sein, wann Spanien die Reisebestimmungen ändert. Zur Zeit gilt sowohl ein Einreiseverbot für touristische Zwecke als auch eine zweiwöchige Quarantänepflicht, die nach aktuellen Gesetzen an die Dauer des Alarmzustands geknüpft sind. Nach Plänen der spanischen Regierung soll das Parlament diesen Alarmzustand in einer Abstimmung am Mittwoch (3.6.) ein sechstes und letztes Mal bis zum 21. Juni verlängern. /tg

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