Zehn Monate lang haben die Reste einer Segelyacht am Strand von Can Picafort an der Nordostküste von Mallorca gelegen. Jetzt will das zuständige Rathaus von Santa Margalida eigenen Angaben zufolge endlich tätig werden und das Wrack entsorgen.

Dass sich so lange nichts getan hat, liege vor allem daran, dass zunächst gar nicht klar gewesen sei, woher das Gefährt stammt und wem es gehört, heißt es seitens der Gemeindeverwaltung. Als die Yacht im vergangenen August nach einem Sturm am Ufer entdeckt worden war, waren keine Personen an Bord gewesen. Nachforschungen ergaben, dass das Boot einem Yachtcharter aus Barcelona gehört. Die Firma erklärte sich wohl zunächst bereit, das Wrack auf eigene Kosten zu entsorgen, "dann brach der Kontakt ab", so ein Rathaussprecher.

Nun will die Gemeinde die Entsorgungskosten von rund 2.000 Euro erst einmal vorstrecken, die Rechnung dann aber der katalanischen Firma zukommen lassen. Das Boot, das über den Winter beliebtes Ziel für Graffiti-Sprüher geworden ist und nun fast wie Kunst am Strand anmutet, soll in den kommenden Tagen in mehreren Stücken abtransportiert werden.

Damit folgt das Rathaus von Santa Margalida dem Beispiel von Calvià. Auch am dortigen Strand Playa Son Maties hatte bis Mitte April eine ein Jahr zuvor angespülte 20-Meter-Yacht die Strandidylle gestört. Damals hatte die Prüfung auf Wert- und Gefahrenstoffe sowie der Abtransport rund 79.000 Euro gekostet, die ebenfalls dem Besitzer in Rechnung gestellt worden waren. /somo