Mit der Phase 3 der Lockdown-Lockerungen windet sich Mallorca seit Montag (8.6.) ein weiteres Stück aus der mehrmonatigen Coronavirus-Quarantäne. So erlebte die Insel den ersten Tag der letzten Phase vor Beginn der angestrebten "neuen Normalität".

Verwirrung in den Schulen

Noch etwas unklar ist die Situation in den Schulen. Wochenlang hatte es geheißen, dass der Präsenzunterricht erst zum neuen Schuljahr im September wieder aufgenommen würde. Die Zwischenzeit sei allenfalls für vereinzelten Förderunterricht vorgesehen: nach Voranmeldung, in kleinen Gruppen und nur bei Bedarf.

Für Verwirrung sorgten in den Tagen vor Beginn der Phase 3 die Ankündigungen des balearischen Bildungsministers Martí March (am Donnerstag, 4.6.) und der Balearenpräsidentin Francina Armengol (am Sonntag, 7.6.), dass die Eltern ab sofort wieder das Recht hätten, ihre Kinder zwischen 9 und 13 Uhr zur Schule zu bringen. Dass auch dies nur für Förderunterricht nach Terminabsprache gedacht sein soll, ging bei diesen Ankündigungen etwas unter. Vereinzelt kamen am Montag also Kinder zur Schule, die von den Zentren wieder zurückgeschickt werden mussten.

Freude in den Krippen

Etwas klarer ist die Situation in den Kinderkrippen, die mit verringerter Kapazität und nach Anmeldung durch die Eltern wieder Kinder aufnehmen. Die Gruppenstärken wurden reduziert, die Hygienemaßnahmen verstärkt. So gab es für viele Kleinkinder und Betreuer ein freudiges Wiedersehen, wenn die Gesichter der Betreuer auch zumindest zur Hälfte hinter einer Maske stecken.

Vertraute Frühstücksroutinen

Für Restaurants und Cafés haben sich die Vorschriften wieder etwas gelockert. Seit der Phase 2 ist das Bedienen an Tischen in Innenräumen wieder erlaubt. Seit Montag (8.6.) ist nun auch das Sitzen an der Theke wieder möglich. Zwischen den Gästen oder Gruppen müssen zwei Meter Abstand eingehalten werden. Aber das typische Frühstück - der "café con leche" mit Zeitung - am Tresen des Stammcafés ist wieder zugelassen. Für viele Spanier ein wichtiger symbolischer Schritt zurück zum gewohnten Alltag.

Vor allem aufgrund der fehlenden Urlauber aus dem Ausland oder vom spanischen Festland lohnt sich für viele Restaurants die Wiedereröffnung des Lokals dennoch nicht. Etwa jeder dritte Restaurantbetreiber auf der Insel zweifelt daran, ob er in diesem Sommer die Türen öffnen wird.

Reisen zwischen den Inseln

Erste Urlauber könnten unterdessen von den Nachbarinseln kommen. Während der Phase 3 dürfen die Autonomen Regionen die Mobilität zwischen den einzelnen Provinzen beziehungsweise Inseln erlauben. Die Balearen-Regierung stellte von Anfang an klar, dass sie das Reisen zwischen den Inseln fördert. Es wurde sogar eine eigene Werbekampagne in Auftrag gegeben, um die Insulaner dazu zu animieren, die ungewöhnlich leeren Strände und Hotels der Nachbarinseln zu erkunden. Erste deutsche Urlauber sollen ab dem 15. Juni nach Mallorca reisen dürfen. Der allgemeine Tourismus soll im Juli beginnen. /tg