Die Betreiber von Diskotheken und Nachtclubs auf Mallorca sowie auch speziell auf Ibiza müssen sich auf schwere Monate einstellen. Die balearische Landesregierung will die Wiedereröffnung offenbar vorerst nicht wieder genehmigen. Das zumindest geht aus einer Antwort hervor, die Tourismusminister Iago Negueruela dem Branchenverband ABONE gegeben hat und die von der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" wiedergegeben wird. Demnach sollen die Diskotheken und Nachtclubs dieses Jahr geschlossen bleiben.

Das sei durchaus ein wahrscheinliches Szenario, so der Minister in einer Stellungnahme gegenüber dem "Diario de Mallorca". Eine zweite Infektionswelle würde das Aus für die Tourismussaison bedeuten, und "dieses Risiko werden wir nicht eingehen", so Negueruela am Dienstag im Balearen-Parlament. Eine Ausnahme könnte es aber für Lokale geben, in denen Live-Musik gespielt werde und das Publikum sitze, unter Einhaltung strenger Hygiene-Vorschriften und reduzierter Öffnungszeiten. Verhandlungen seien möglich, solange die gesundheitliche Sicherheit gewährleistet sei.

Eigentlich hätten die Nachtclubs und Diskotheken - zumindest ohne Tanzflächen-Betrieb - mit Beginn der Phase 3 der Exit-Strategie auf Mallorca vergangene Woche eröffnen können. Diese Möglichkeit schlug die Landesregierung jedoch aus, das Risiko sei zu groß. Die Haltung stößt bei den Betreibern auf Unverständnis. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht", so Gerry Arnsteiner vom Megapark im Interview mit der Mallorca ZeitungGerry Arnsteiner.

Der Branchenverband hat nun laut "Diario de Mallorca" einen Vorschlag für einen zehntägigen Probebetrieb vorgelegt. Dieser sieht vor, dass nur ein Drittel der sonst erlaubten Gäste eingelassen wird, die Tanzfläche gesperrt bleibt und alle Gäste registriert werden, um sie im Fall einer Infektion kontaktieren zu können. Der Testlauf könnte bereits am 21. Juni beginnen, so der Vorschlag.

Auf die Antwort der Landesregierung darf man gespannt sein - in der Branche wird der Verdacht geäußert, dass die Betriebspause im Nachtleben speziell in den Tourismuszonen der Linksregierung angesichts des Kampfs gegen Party-Exzesse nicht ganz unrecht ist.

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