Spanien hat den Alarmzustand aufgehoben. Somit sind die Grenzen wieder geöffnet und auch Urlaubsreisen nach Mallorca seit Sonntag (21.6.) wieder erlaubt. Am Flughafen Palma de Mallorca wächst langsam die Zahl der Flüge, und Reiseunternehmen sprechen von wachsenden Buchungszahlen. Große Ungewissheit herrscht jedoch über die Frage, wie viele Urlauber nach Mallorca kommen werden und inwieweit sich die spät begonnene Saison nach hinten ausweiten lässt.

"Wenn wir alle aufmachen, verlieren wir alle", ist einer der Sätze, der die Sorgen der Betreiber von Hotel, Restaurants, Läden und Touren ausdrückt. Selbst wenn die Urlaubssaison jetzt langsam starte, werde die Zahl der Touristen nicht für alle Anbieter von Tourismus-Dienstleistungen reichen. Wenn nun alle schlagartig aus der Corona-Starre erwachen, müssten sie sich um die wenigen Kunden streiten und womöglich alle darunter leiden. Die Unternehmen pochen daher auf die Wichtigkeit, das Kurzarbeitergeld der Zentralregierung verlängern zu können.

Nach dem Tourismus-Pilotprojekt an der Playa de Palma und an der Küste von Alcúdia öffnen nun nach und nach Hotels in Pollença, Playa de Muro und in Urlaubsorten im Südwesten wie Peguera. Während deutsche Urlauber und Reisende aus anderen Ländern des Schengen-Raums bereits einreisen dürfen, steht es Briten - seit Jahresbeginn nicht mehr in der EU - noch nicht offen, Mallorca oder die Nachbarinseln zu besuchen. Die Insel-Hoteliers hoffen darauf, dass sich dieser Umstand in den kommenden Tagen und Wochen ändert, sodass diese wichtige Urlaubergruppe zu den bisherigen vereinzelten Reisenden hinzukommt.

Flughafen Mallorca

Die Zahl der Operationen am Flughafen Palma de Mallorca steigt zaghaft, liegt aber weit unter den gewöhnlichen Zahlen zu dieser Jahreszeit. Am Freitag (19.6.) - also zwei Tage vor Öffnung der wegen Corona geschlossenen spanischen Grenze - gab es am Airport Palma 44 Starts und Landungen. Am Sonntag (21.6.) waren es immerhin 80 für den kommenden Samstag (27.6.) sind 130 geplant.

Mallorca-Fähren

Nicht nur die Flugzeuge auch die Fähren füllen sich wieder. Da während des Alarmzustands auch das Reisen innerhalb von Spanien eingeschränkt war, war die Anzahl der Passagiere auf den Verbindungen zwischen Mallorca und dem spanischen Festland (Dénia, Valencia, Barcelona) auf ein Minimum gesunken. Die Fährverbindungen zwischen Mallorca (Alcúdia) und Frankreich (Toulon) werden am 2. Juli wieder aufgenommen, wie die Reederei Corsica Ferries ankündigt.

Sóller-Bahn nimmt Fahrt wieder auf

Der Sóller-Bahnen fahren wieder ab 25. Juni, der Fahrplan steht inzwischen fest (alle Infos). Als am Wochenende eine erste Straßenbahn nach drei Monaten Pause eine Probefahrt durchführte, waren es nicht wenige Bürger, die der Bahn applaudierten.

Die Bahnen - der sogenannte "Rote Blitz" zwischen Palma de Mallorca und Sóller sowie die historische Straßenbahn zwischen Sóller und Port de Sóller - stehen für viele Einwohner für den Tourismus und den Wohlstand von Sóller. Während des Corona-Lockdowns standen sie still.

Bootsausflüge auf Mallorca

Auch die Ausflüge nach Cabrera werden ab Freitag (26.6.) wieder angeboten. Der Anbieter Marcabrera hatte seit Tagen Nachfragen erhalten. Nun, nach Ende des Alarmzustands, werde man die Schiffsfahrten auf die kleine naturgeschützte Nachbarinsel von Mallorca wieder aufnehmen. Die Zahl der Passagiere werde begrenzt, um die Sicherheit der Kunden und des Personals zu gewährleisten.

Ein weiterer Klassiker der Bootsauflüge, eine Schiffsfahrt von Sóller zur Bucht von Sa Calobra, ist bereits wieder in Betrieb. Seit Freitag (19.6.) fahren die ersten Ausflügler mit dem Angebot des Unternehmens Barcos Azules. /tg

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