Der jahrelang mit dem Fall Cursach auf Mallorca befasste Antikorruptions-Staatsanwalt Miguel Ángel Subirán ist mit 59 Jahren offiziell in den Vorruhestand geschickt worden. So bestätigte es das spanische Gesetzblatt am Dienstag (23.6.). Zweifel an den Ermittlungsmethoden hatten die Justiz zuvor veranlasst, Subirán den Fall zu entziehen. Zudem ermitteln gegen ihn einige seiner ehemaligen Kollegen wegen mutmaßlich illegaler Ermittlungsmethoden. Der Hauptvorwurf lautet, Subirán habe Zeugen enorm unter Druck gesetzt, damit sie Cursach und dessen Mitarbeiter belasten. Im vergangenen Herbst ließ sich der ehrgeizige Jurist krankschreiben, nun erfolgte wohl auch die Pensionierung auf eigenen Wunsch.

Im Fall Cursach, also bei den Ermittlungen gegen den sogenannten Discokönig von Mallorca Bartolomé Cursach, geht es um die mutmaßlich kriminellen Methoden, ein Monopol in der Vergnügungsbranche rund um die Bucht von Palma aufzubauen. Neben dem Magnaten, dem zum Beispiel die Großdiskotheken Megapark, BCM und Tito's gehören, sitzen teils hochrangige Polizisten, Politiker und Behörden-Mitarbeiter auf der Anklagebank.

Dass in dem Fall auch hinter den Kulissen mit harten Bandagen gekämpft wird, zeigte ein erneuter Vorfall am Donnerstag (18.6.). Ein ehemaliger Megapark-Mitarbeiter, der Cursach mit seinen Aussagen belastet, wurde von Unbekannten mit Säure verätzt. Der Zeuge sagte vor der Polizei aus, dass Cursach-Unterhändler ihm 300.000 Euro geboten hätten, damit er seine Aussagen zurückziehe. Weil er ablehnte, habe man sich nun an ihm gerächt. /tg