Die Balearen-Regierung in Palma de Mallorca hat Verfahren gegen 28 Fluglinien eröffnet, die ihre Passagiere bei Flug-Annullierungen nicht über die Option informiert hatten, sich das Geld zurückerstatten zu lassen. Die Abmahnungen richteten sich an Aegean, Aer Lingus, Air Europa, Air France, Aerovías del Continente Americano, Binter Canarias, British Airways, Canar Fly, Easy Airline, El Al Airways, Eurowings, Iberia, Jet2, KLM, Latam, Fly Level, Lufthansa, Plus Ultra Líneas Aéreas, Ryanair, Scandinavial Airline, Smart, Swiss, Trasavia, Tui, Turkish Airline, Volotea, Vueling und Norwegian. Es handelt sich um die große Mehrheit aller Airlines, die Mallorca oder die Nachbarinseln Menorca und Ibiza anfliegen.

Auch die EU-Kommission hatte mehrmals festgestellt, dass Passagiere bei einer Flug-Annullierung das Recht auf vollständige Rückzahlung des Ticketpreises hat. An diesem Recht habe sich durch die massiven Ausfälle während der Coronakrise nichts geändert. Da viele Unternehmen um ihre Liquidität bangen, boten sie die Rückerstattung nicht an, sondern forderten die Kunden auf, die Reisen kostenlos auf ein anderes Datum umzubuchen.

Der balearische Verbraucherschutzbehörde hat keine Zuständigkeit, die Rückzahlung rechtlich durchzusetzen. Aber sie kann Bußgelder verhängen, wenn über das Recht nicht ausreichend informiert wurde, sodass Kunden geschädigt wurden. Während des Alarmzustands waren in der Behörde 1.578 Beschwerden eingegangen. Rund 40 Prozent standen mit den Auswirkungen der Coronakrise in Verbindung. 273 Bürger beschwerten sich wegen ausgefallener Flüge, 149 wegen Pauschalreisen. Die Behörde verhängte Strafen im Gesamtwert von 267.000 Euro. /tg

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