Insgesamt zwölf Männer hat ein Gericht in Palma de Mallorca wegen eines tödlichen Arbeitsunfalls im September 2015 auf einer Hotelbaustelle an der Playa de Palma zu unterschiedlichen Strafen verurteilt. Bei den Verurteilten handelt es sich um Architekten, Ingenieuere, Bauleiter und weitere Verantwortliche der Arbeiten für das Fünf-Sterne-Hotel Llaut Palace, das im Jahr 2018 von Iberostar übernommen wurde. Die Männer räumten ihre Verantwortung am Tod von zwei Arbeitern ein. Die Familien der beiden Toten wurden mit 457.500 Euro und 349.450 Euro entschädigt.

Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft wurden die Stützstreben der Betondecke "unrechtmäßig" entfernt, keiner der Beschuldigten habe vor dem Entfernen das Risiko kalkuliert. Insgesamt habe das Projekt zum Bau des Hotels zahlreiche Unregelmäßigkeiten aufgewiesen und sei "absolut allgemein" gehalten gewesen, ohne die besonderen Bedingungen des konkreten Baus zu berücksichtigen.

Zu dem Unfall auf der Baustelle war es am 21. September 2015 gekommen, als die beiden 31 und 56 Jahre alten Arbeiter gerade damit beschäftigt waren, Stützstreben und eine Verschalung abzubauen, als sie von einer Betondecke erschlagen wurden. Bereits kurz nach dem Unfall waren Stimmen laut geworden, dass die Stützvorrichtungen der erst drei Tage zuvor gegossenen Betondecke viel zu früh abgebaut wurdne.

Insgesamt soll es auf der Hotelbaustelle hektisch zugegangen sein, es wurde unter Zeitdruck gearbeitet. Eine Lizenz für die weiteren Stockwerke als das Erdgeschoss hatte zum Zeitpunkt des Unfalls noch nicht vorgelegen, sagte damals der Bürgermeister von Palma, Toni Noguera. Aber offensichtlich wollte man nicht warten und baute trotzdem bereits weiter. /jk