Das Gedränge am Flughafen Mallorca, das am ersten Tag der Hochsaison, am Mittwoch (1.7.) für Kritik gesorgt hatte, führt nun zu Streit unter den Verantwortlichen. Die Flughafengesellschaft Aena erklärte am Donnerstag (2.7.), das Hauptproblem habe darin bestanden, dass viele Passagiere die Formulare falsch oder gar nicht ausgefüllt hätten. Bei den Airlines bestand offenbar Unklarheit darüber, welche Formulare vor der Landung zu verteilen seien. Mitunter habe es schlicht und ergreifend an einer ausreichenden Menge an Kugelschreibern gefehlt.

Abhilfe soll in den kommenden Tagen ein elektronisches Erfassen der Formulare durch Scannen eines QR-Codes sorgen. Allerdings erfolge die Umstellung erst nach und nach. Die Aena-Leitung in Madrid hatte für die Umstellung eine Frist bis Ende des Monats Juli gegeben.

Am 1. Juli wurden am Flughafen Palma de Mallorca 210 Flüge abgefertigt. Dabei kam es zu Gedränge, obwohl es an Tagen einer normalen Hochsaison vor Covid-19 durchaus fünfmal so viele Flüge pro Tag geben kann. Passagiere hatten sich beschwert und Videos über die sozialen Netzwerke verbreitet.

"Ist das das sichere Urlaubsziel, das wir zeigen wollen?", fragt ein spanischer Reisender auf Twitter:

Die Zahl der Flüge könnte sich deutlich erhöhen, sobald Großbritannien die Quarantäne-Bestimmungen ändern. In Großbritannien gilt nach wie vor eine Zwangsquarantäne für Einreisende aus dem Ausland. Sollte diese in den kommenden Tagen nicht aufgehoben werden - wie es im Gespräch ist -, bedeutet das für die britischen Mallorca-Urlauber, dass sie bei ihrer Rückkehr in Selbstquarantäne gehen müssen. Viele Hoteliers warten deshalb mit Spannung die Entscheidungen aus London ab. "Die kommende Woche wird entscheidend sein", erklärte ein Hotelier gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Die meisten Passagiere hatten sich vor dem Abflug genau informiert, was sie auf Mallorca erwarten würde: "Ich habe mich ausgiebig informiert und davon überzeugt, dass Mallorca eine der sichersten Destinationen ist", erklärt eine Reisende aus Deutschland bei der Ankunft in Palma de Mallorca. "Und wenn ich das Pech haben sollte, mich hier anzustecken, dann gibt es afu der Insel ein Gesundheitssystem, das sich um meine Gesundheit kümmert", fügte die Passagierin hinzu, die mit ihrem Partner ein paar Tage in einem Hotel im Südwesten der Insel ausspannen will. /tg

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