Durch die Coronakrise und ihre wirtschaftlichen Folgen sollen die Einnahmen der touristischen Übernachtungssteuer auf Mallorca und den Nachbarinseln neu verteilt werden. Aus dem Anlass haben sich am Freitag (10.7.) Vertreter der Balearen-Regierung, des Inselrats, des Gemeindeverbands und von Palmas Rathaus zusammengesetzt.

Das Ergebnis: 30,5 Millionen Euro sollen zunächst nicht wie geplant in Projekte zur Verbesserung der Umwelt und des Tourismus gesteckt werden. Stattdessen sollen sie zurückgehalten werden, um bei Bedarf für Maßnahmen gegen den Coronavirus eingesetzt zu werden.

Von den insgesamt 123,5 Millionen Euro, die weiterhin zur Verfügung stehen, sollen 5,7 Millionen dem Inselrat zukommen. Dieser plant damit die Eröffnung eines Naturinformationszentrums in der öffentlichen Finca Raixa (Buñola), die Renovierung der Gebäude Ses porqueres de Galatzó (Calvià), die Aufbereitung der Begrüngung um das Straßennetz am Torrent Gros (Palma), die Sanierung des Wassersystems der Finca Es Galatzó, sowie die bessere Kennzeichnung von Radwegen und die Bewerbung von Kunsthandwerk und lokalen Produkten auf ganz Mallorca. Zudem will der Inselrat bei der Erweiterung der Flaniermeile in Calvià finanziell unterstützen.

Zunächst auf Eis gelegt wird die geplante Renovierung der Windmühlen rund um den Flughafen, der Kauf des Schlosses von Alaró und der Finca des Sa Tanca de Can Domènech, die Aufforstung des Olivenhains auf der Finca Raixa und die Restaurierung historischer Reliquien auf Menorca. Wie der balearische Verkehrs- und Wohnungsminister Marc Pons betonte, seien diese Vorhaben damit nicht gestorben, man wolle sie lediglich auf einen Zeitpunkt verschieben, in dem die wirtschaftliche Lage wieder rosiger aussehe.

Die Balearen-Regierung bekommt 110,5 Millionen Euro der Touristensteuer ab. Sie sollen unter anderem dafür genutzt werden, 287 neue Sozialwohnungen zu bauen und das Schloss von Cabrera sowie die Jugendherberge auf Alcúdias Halbinsel la Victoria zu restaurieren.

Antoni Salas, Vorsitzender des Gemeindeverbands Felib gab an, dass die 3,3 Millionen Euro, die den Gemeinden zukommen werden, unter anderem zur Renovierung der Stadtmauer von Alcúdia und der Elektrifizierung von städtischen Fahrzeugen genutzt.

Palmas Bürgermeister José Hila lobte die Solidarität zwischen den Institutionen und erklärte, dass die Inselhauptstadt sich darauf konzentrieren wolle, die Wege im Stadtwald von Bellver zu verbessern, den Park im alten Velodrom auszubauen und die Torres del Templo für Besucher herzurichten. /somo